Vertrauensbildende Maßnahme:
Die absolute Garantie unangefochtener Produktqualität
Gespräch mit Wolfgang Stemmer vom Forum Böttcherstrasse, Bremen
von Heinz Thiel
1980 entstand aus dem Ansatz einer Produzentengalerie das Fotoforum. 60 qm groß sind Ausstellungs- und Arbeitsräume im Fedelhören. Das Fotoforum beschäftigt sich mit zeitgenössischer Fotografie, mit dem was man als ‘ungesicherte’ und experimentelle Fotografie bezeichnen könnte. Im Frühjahr 1986 bekam das Fotoforum von der Böttcherstraßen GmbH, der Nachfolgegesellschaft der Ludwig-Roselius-Stiftung, das Angebot, für die ehemaligen Galerieräume der Kunstschau ein Ausstellungskonzept zu entwickeln, das vorwiegend junges Publikum an die Böttcherstraße hinführen und binden sollte. Die Eigentümerin der Böttcherstraße war bemüht, dort eine lebendigere Auseinandersetzung zu entwickeln, die als Gegengewicht gegen das kunstgewerbliche Angebot der Läden und das Klassische von Paula Becker-Modersohn und Höttger und gegen die dominierende Architektur des Spätexpressionismus wirken könnte, sozusagen den Anschluß an die Zeit vollzieht.
Für zwei Jahre wurde die Miete für 400 qm Ausstellungsfläche in bester Innenstadtlage einschließlich Nebenkosten auf DM 2.500,- begrenzt. Inzwischen liegt der monatliche Mietzins einschließlich Nebenkosten bei DM 5.000,-.
W.S.: Wir haben jetzt etwa DM 15.000,- im Monat feste Kosten, Personalkosten, Miete, Heizung, Versicherung, also das, was notwendig ist, damit überhaupt die Tür aufgehen kann. Dazu kommen in sehr unterschiedlicher Höhe, schwankend zwischen 40.000 und 100.000 DM, Übernahmegebühren für die Ausstellungen, Transporte, Versicherungen, Werbung – all das, was für die Promotion, für den Erfolg und die Öffentlichkeitsarbeit notwendig ist.
Die Kosten sollten finanziert werden zu einem Drittel über Eintrittsgelder und über den Verkauf von Postkarten und Postern – durch die Böttcherstraße maschieren im Jahresschnitt pro Tag 5.000 Touristen – und darüber…