Ronald Berg
Veronika Kellndorfer
»Exterior and Interior Dreams«
Berlinische Galerie, 17.9.2005 – 6.11.2005
Die “Exterior and Interior Dreams” im Titel der Ausstellung von Veronika Kellndorfer beziehen sich auf das Innere wie das Äußere in zweifacher Hinsicht: als Projektion und Reflexion. Thema sind jene kalifornischen Traumhäuser der Moderne, die Kellndorfer während ihres Aufenthalts als Stipendiatin in der Villa Aurora, dem ehemaligen Exil-Wohnsitz von Leon Feuchtwanger in Los Angeles, aufsuchte und ausgiebig fotografierte. Zwei dabei entstandene Fensterblicke bieten die Grundlage für die Installation in der Berlinischen Galerie. Es handelt sich zum einen um den Blick von Innen nach Außen, aufgenommen im Studio House des Architekten Rudolf M. Schindler. Das relativ kleine Haus wurde 1922 erbaut und weist schon auf die Besonderheit der kalifornischen Moderne hin: die Öffnung der Innenräume auf den Außenraum des Gartens mittels großer Fensterflächen.
Um das Thema Fenster ging es Veronika Kellndorfer schon des öfteren in ihren Arbeiten. Vormals aber behandelte die Künstlerin das Fenster in der modernen Architektur eher in seiner Substanz, in seiner Gliederung durch Format und Sprossen. In diesen älteren fotografischen Arbeiten war der äußere Einblick in die Fenster durch Vorhänge verwehrt, so dass das Fenster als Perspektivraum verschwand und als autonomer Teil der Architektur hervorgehoben wurde.
Diesmal hat sich Kellndorfers Augenmerk etwas verschoben. Jetzt geht es um das Fenster als Vermittler zwischen Innen- und Außenraum. Die thematische Verschiebung dürfte mit dem Charakter der modernen Architektur im klimatisch begünstigten Kalifornien zu tun haben, was dem Geist der Moderne mit seinem Streben nach Licht, Luft und Sonne entgegenkam. Vergleichbar große Fensterflächen…