München
Vernetzt – drei Ausstellungen im Haus der Kunst:
Fujiko Nakaya, Nebel Leben 08.04.–31.07.2022
Dumb Type 06.05.–11.09.2022
Carsten Nicolai, transmitter / receiver – the machine and the gardener 03.06.–17.07.2022
von Heinz Schütz
Mit Andrea Lissoni, der seit zwei Jahren das Haus der Kunst leitet, ist der von ihm programmatisch beschworene Geist der Vernetzung und des Dialogs eingezogen. Er zeigt sich etwa im Gewinn auch jüngerer Publikumsschichten, in der Klang, Musik, Filme, Performances und Installationen einbeziehenden Veranstaltungsreihe „Tune“; in der erstmaligen Kooperation des Haus der Kunst mit dem Kunstverein – sie mündet nach einem zweijährigen Dialog mit dem in den Archiven der beiden Institutionen recherchierenden Künstler Tony Cokes in ein gemeinsames Ausstellungsprojekt. Und er zeigt sich auch in den drei Einzelausstellungen die gegenwärtig Fujiko Nakaya, dem Künstlerkollektiv Dumb Type und Carsten Nicolai gewidmet sind. Jede Position steht für sich und doch sind die Künstler*innen auf unterschiedlichen Ebenen miteinander verbunden. Über kulturelle, generationelle und künstlerische Unterschiede hinweg spielen dabei persönliche Begegnungen, Wertschätzung, Kooperationen und das Interesse an Technologien eine Rolle.
Eine besondere Bedeutung kommt dabei der 1933 in Sapporo geborenen Künstlerin Fujiko Nakaya zu. Inspiriert durch die von ihrem Vater Uchikiro Nakaya betriebene physikalische Erforschung der Schneekristalle, beginnt sie 1970, mit künstlich aus Wasser produziertem Nebel zu arbeiten. In Tokyo eröffnet sie 1980 die Videogalerie SCAN, die erste in Japan, und engagiert sich bereits früh für die 1984 gegründete Gruppe Dumb Type. Später kooperiert sie immer wieder mit Shiro Takatani, einem der Gründungsmitglieder der Gruppe. Carsten Nicolai nun kommt Ende der Neunzigerjahre mit Dumb Type in Kontakt….