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Titel: Talk show der documenta 6 · von Georg Jappe · S. 104 - 128
Titel: Talk show der documenta 6 , 1977

Evelyn Weiss
Verhältnis von Malerei und Fotografie Ausgangspunkt des Medienkonzeptes

Hätte die documenta überhaupt ein Konzept gebraucht?

[Sprechweise: vital und so rasend schnell, als liefen ihr die Gedanken davon] Wenn man an die Tradition der documenta denkt, dann vielleicht nicht. Es gab ja vier documenten, wo die Kunstwerke einfach so ausgestellt wurden, und niemand hat groß nach den Auswahlkriterien gefragt. Heute ist das nicht mehr möglich, andererseits, genau so schlecht ist es, wieder mit Etikettierungen zu arbeiten oder mit zu starken Systemen. [Eine verständliche Reaktion, aber – läßt sich Naivität überhaupt zurückgewinnen? Die Gleichsetzung von Etikettierung und Theorie ist keine dialektische Antwort auf der Konzept der d 5] Ich glaube, um die Arbeiten neu und sinnvoll studieren zu können, muß man doch zu einer Art größerer Unschuld zurückkehren. Man muß mit eigenen Ideen etwas zurückhaltender sein, verlangt vielleicht auch etwas Demut von Kunstvermittlern [zu ‘Demut’ vgl. Hein einerseits, Bode und Szeemann andererseits], es ist eine Vergewaltigung oft gewesen in Ausstellungen, wo man Künstler zusammengetan hat, die nicht das Geringste zu tun hatten miteinander, aus ziemlich oberflächlichen Gesichtspunkten, ein Paradebeispiel ist für mich die body-art, was …


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