53. BIENNALE VENEDIG: Länderpavillons
Venezuela:
Colectivo Todos somos Creadores, Gabriela Croes, Magdalena Fernández, Daniel Medina, Antonio Pérez, Claudio Perna, Bernardita Rakos, Antonieta Sosa
Kommissarin: Jacqueline Rousset. Kuratorin: Maria Luz Cárdenas / Ort: Giardini
Colectivo Todos somos Creadores, Gabriela Croes, Magdalena Fernández, Daniel Medina, Antonio Pérez, Claudio Perna, Bernardita Rakos, Antonieta Sosa – „Mundo en Proceso“
Recht komplex ist das Ausstellungskonzept des venezolanischen Pavillons. In bewusster Entscheidung gegen die Einzelpräsentation eines oder mehrerer Künstler entwickelte Kuratorin Maria Luz Cárdenas eine anspruchsvolle Schau, die künstlerische Arbeiten mit Elementen des Archivs und öffentlicher Partizipation verbindet. „Welt im Prozess“ ist die Ausstellung übertitelt – ein Generalthema, das in drei Kapiteln konkretisiert wird: 1. „Nuevos Mapas Sociales“ (Neue soziale Weltkarten), 2. „Cartografías de Intimidad“ (Kartografische Aufzeichnungen der Intimität) und 3. „Superficies“ (Oberflächen). Im Zentrum des ersten Kapitels steht das Werk vom Claudio Perna (1938-1997). Der Künstler, Geograf und Pionier der venezolanischen Konzeptkunst hat sich intensiv mit dem Verhältnis von Kunst, Territorium und Gesellschaft auseinander gesetzt. In seinem Werk vermischen sich Fragestellungen der Kunst, Soziologie, Ökologie, Demografie und Politik, wobei der Ausgangspunkt seiner Untersuchungen und kartografischen Arbeiten immer das konkrete Hier und Jetzt, die unmittelbare Umgebung, das Milieu und das Individuum sind.
Mit seinem ungewöhnlichen Ansatz beeinflusste Perna zahlreiche Künstler und Wissenschaftler, wie etwa den spanischen Anthropologen Antonio Pérez. Dieser führte 1979 unter Mitgliedern des Stammes der Yanonami ein „Experiment mit Kunstwerkzeugen“ durch, indem er den Indianern, die derlei noch nie gesehen hatten, Stifte und Pinsel in die Hand gab. Einige der dabei entstandenen Zeichnungen sind in der Ausstellung zu sehen….