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Ausstellungen: Aachen · von Martin Seidel · S. 387 - 387
Ausstellungen: Aachen , 1998

Martin Seidel
Valie Export

“Psycho-Prognose”
Mediale Installation – Fotografie – Filmschau

Neuer Aachener Kunstverein, 4.4. – 24.5.1998

Valie Export, die einst und besonders im eigenen Land geschmähte österreichische Medien-, Performance- und Filmkünstlerin und Theoretikerin, ist derzeit überaus gefragt. 1997 große Ausstellung in Wien und Verleihung des Gabriele-Münter-Preises im Bonner Frauenmuseum, derzeit diverse Ausstellungsbeteiligungen – und nun hat der Neue Aachener Kunstverein der Feministin mit dem sprechenden Künstlernamen eine kleine retrospektive Einzelausstellung nebst Filmschau in einem Aachener Kino eingerichtet. Verschreckt im ersten Moment vielleicht der Titel “Psycho-Prognose”, so ist doch alles von klarer Bildlichkeit und schöner Überschaubarkeit. Vier Werke/Werkgruppen haben Susanne Titz und der Ausstellungsbeirat des Kunstvereins versammelt: die Black-Box-Installation “Der Schrei”, frühere und ein paar spätere, digitale Fotos sowie eine CD-ROM, die mit der documenta-Formel “retroperspektivisch” vielleicht am besten zu beschreiben ist.

Das im hinteren Raum des Kunstvereins am PC nach Lust und Laune zu bedienende CD-ROM-Projekt “Bilder der Berührung” bietet einen komprimierten Überblick über das überaus reiche Wirken der in Wien und Köln lebenden und arbeitenden Professorin für Multimedia-Performance. Die 1940 in Linz geborene Valie Export – das wird hier im Mouseclick-Schnellverfahren noch einmal anschaulich – ist Medienkünstlerin der ersten Stunde, die von der Fotografie, über Film und Video hin zum digitalen Computerbild auf fast allen Instrumenten spielt. Die als eigenes Werk aufgefaßte CD-ROM basiert auf “Syntagma”, einem Kurzfilm aus dem Jahre 1983, von dem aus sich beliebig Verbindungen zu Exempeln und Dokumentationen von anderen Export-Werken herstellen lassen. Von den künstlerischen Anfängen 1966 mit Expanded Cinema über die Fotoserie “Ontologischer Sprung” aus dem…



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