V. Der Pavillon der Traditionen
Traditionen, die zunächst im 18. Jahrhundert von der Aufklärung und schließlich von der säkularen Moderne verstoßen wurden, sind in den letzten Jahren in Form von Fundamentalismus und Konservativismus zurückgekehrt. Christine Macel betont, dass zwar auch die Kunst sich, vielleicht als Zeichen unsicherer Zeiten, in einem Wunsch nach Neuerfindung und Wiedergeburt, in historische Referenzen gestürzt habe: Hierbei soll aber im Pavillon der Traditionen nicht Ablehnung und Nostalgie für das vermeintlich bessere Damals ausgestrahlt werden. Stattdessen nutzte die Kunst den Dialog zwischen Alt und Neu, um durch ihn hindurch die Verhältnisse der heutigen Gesellschaft zu betrachten.
Leonor Antunes, Michele Ciacciofera, Xiao Guan
Achraf Touloub, Cynthia Gutiérrez, Irina Korina
Francis Upritchard, Liang Hao, Teresa Lanceta
„Der Chinese Liang Hao hegt eine ausdrückliche Vorliebe für die alte Tradition der chinesischen „Literati“, die vom Modernismus völlig ausgelöscht wurde.“ Christine Macel
Anri Sala, Gabriel Orozco, Sopheap Pich, Yee Sooyung
Der 1963 geborenen Koreaner Yee Sookyung, nimmt eine spannende Re-Interpretation der alten Tradition koreanischer Vasen per Dekonstruktion vor.“ Christine Macel