Sigrid Feeser
Uwe Lausen
»Ende schön alles schön«
Schirn Kunsthalle Frankfurt, 4.3. – 13.6.2010
Museum Villa Stuck, München, 25.6. – 3.10. 2010
Sammlung Falckenberg, Hamburg, 22.12.2010 – 23.1. 2011
Er war überheblich, von der eigenen Genialität felsenfest überzeugt, unerträglich arrogant: ein richtiges Ekel. Hätte er sich nicht 1970 im Alter von neunundzwanzig Jahren nur neunundzwanzig Jahren das Leben genommen, wäre vielleicht doch noch ein Großkünstler wie Sigmar Polke und Gerhard Richter aus aus ihm geworden. Grund genug, aus historischer Distanz einmal genauer auf seine von der Pop Art inspirierten Bilder zu blicken. In einer etwa sechzig Gemälde und fast ebensoviele Papierarbeiten und Comicfolgen umfassenden Retrospektive fragen Schirn Kunsthalle, Stuck-Villa und Sammlung Falckenberg danach, wie es wirklich war mit diesem Uwe Lausen: Und entdecken ein ebenso spannendes wie quälendes Kapitel der deutschen Nachkriegs-Kunstgeschichte.
Lausen hat sich schon früh so seine Gedanken gemacht, wie es denn so zugehen könnte beim Sterben. In einem frisch bezogenen Bett will er verscheiden, nach einer Henkersmahlzeit aus grünen Butterbohnen, Schloßkartoffeln, Fleisch. Rotwein im Glas, Rolling Stones im Hintergrund. Drei Jahre später ist es soweit. Bei einem Besuch im Stuttgarter Elternhaus schneidet sich Uwe Lausen im LSD-Rausch die Pulsadern auf. Die Malerei hatte er seit zwei Jahren aufgegeben, Frau und Kinder verlassen.Vater Willi ist ein bekannter SPD-Politiker, der Sohn aufmüpfig, schwer zu bändigen. Hochbegabt und abweisend, butterweich und zügellos, mit einem übersensiblen Gespür für gesellschaftliche Zwänge und die Enge künstlerischer Konventionen. Das lustlos begonnene Studium interessiert ihn nicht, Maler will er werden. Oder besser Schriftsteller: „Ich schrieb, weil ich unfähig…