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Ausstellungen: Berlin · S. 296 - 296
Ausstellungen: Berlin , 1990

Thomas Wulffen
Urban Art: Aram Böhm

A90 und Urban Galerie, 16.3. – 7.4.1990

Skulptur führt in Berlin ein Schattendasein. Ausser den grossen Namen wie Matschinsky-Denninghoff, Rolf Szymanski, der Gruppe Odious und den Aussenseiterpositionen von Olaf Metzel und Hermann Pitz (die beide nicht mehr in Berlin leben) scheint sich skulpturales Arbeiten in einer Landschaft, die vorrangig durch die Malerei geprägt ist, nicht behaupten zu können. Das Werk von Frank Dornseif und Rainer Mang gehört einer anderen Generation an und hat wohl deshalb einen schweren Stand innerhalb der Berliner Landschaft, obwohl es sich deutlich figurativer Mittel bedient. An den Rändern aber zeigen sich neue Figuren, die sich deutlicher als ihre Vorgänger von rein figurativen oder expressionistischen Mustern absetzen. Das Formeninventar orientiert sich an vorgegebenen Mustern und spielt auf einer Vermittlungsebene, die heutzutage wesentliches Ausdrucksinstrument ist. Beispielhaft für diese Tendenzen sind die Arbeiten von Hans Hemmert, Michael Klega, Andreas Ginkel, Fritz Heisterkamp, Jozef Legrand oder Christoph Hildebrand. Das Werk von Aram Böhm kann dazu als Vermittlungsscharnier dienen.

Denn einserseits arbeitet der Künstler auf der Folie klassischer Skulptur, andererseits aber wird in seinen Arbeiten deutlich, dass heutige Skulptur sich immer auf ein schon vorhandenes Reservoir bezieht. Aram Böhm bezieht sich bei seinen Arbeiten auf das Werk Constatin Brancusis, ohne diesen Hintergrund zu deutlich werden zu lassen. In zwei Werken wird dies besonders transparent. Vier grob behauene Holzkugeln werden da spiegelbildlich gegeneinandergesetzt, wobei jeweils die äußeren Elemente kleiner gehalten sind.

Die Arbeit “Docklands” aus dem Jahre 1987 bildet das Vorbild für eine Arbeit aus dem Jahre 1989, das das…


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