Claudia Posca
Unter der Haut
»Transformationen des Biologischen in der zeitgenössischen Kunst«
Stiftung Wilhelm Lehmbruck Museum Duisburg, 6.5. – 17.6.2001
Dem Puls der Zeit ist Kunst seit jeher auf der Spur. Da verwundert es nicht, wenn sich das bis in die Gegenwart hinein fortsetzt.
Mit jedoch einem – ganz beachtlichen – Unterschied: So dramatisch war der Wandel in der Darstellung des Bildes vom Menschen und seines Alltags neben dem sich darin konturierenden menschlichen Selbstverständnis noch nie.
Vor allem nicht in einem so relativ kurzen Zeitraum. Nurmehr ein Jahrzehnt hat es gebraucht bis neueste Medientechnologien genauso wie Cyberspace, virtuelle Welten oder spartenübergreifendes Cross-over sich des Menschenbildes annahmen, um einen mittlerweile fast schon alltäglichen Einstand neben den traditionellen Künsten – und dazu zählen inzwischen ebenfalls Fotografie und Video – zu feiern. Unvorstellbar, dass man einmal eine Kunstgeschichte ohne Monitor, Touch-Screen oder computergenerierter Existenz schrieb.
Viele Ausstellungen zum Thema der Zukunft von Körper, Mensch, Geist, Wissenschaft und Technologie hat es in den vergangenen Jahren gegeben, die letzte im Rahmen der Ars Viva im Aachener Ludwig Forum für Internationale Kunst unter dem Titel “Kunst und Wissenschaft” gezeigt.
Die jüngste Ausstellung wurde gerade eben im Rahmen der 25. Duisburger Akzente unter dem Motto “Unter der Haut – Transformationen des Biologischen in der zeitgenössischen Kunst” in der Stiftung Wilhelm Lehmbruck Museum Duisburg eröffnet.
Was diese Duisburger Schau mit siebzehn internationalen Künstlern und Künstlerinnen – von Cornelia Brüningshaus-Knubel, Söke Dinkla und Renate Heidt Heller kuratiert – auszeichnet, ist der inhaltlich orientierte Blick auf eine weder wissenschaftsgläubige noch wissenschaftsfeindliche Gegenwartskunst an der Schnittstelle von Zukunftsbefragung…