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Ausstellungen: Berlin · von Ronald Berg · S. 293 - 295
Ausstellungen: Berlin , 2009

Ronald Berg
Unsterblich

Der Kult des Künstlers
Kulturforum, 28.10.08 – 15.02.09

Die Künstlertypen, die den Besucher am Eingang zur Ausstellung empfangen, sehen alle schon etwas merkwürdig aus. Angelika Platen hat sie fotografiert, und ihre Modelle schmeißen sich mächtig in Pose: Mike Kelly mit Lidschatten, Jörg Immendorf im Hotelfoyer wie aus einem Genrefilm oder die vermännlichte Hanne Darboven mit Glatze. Die erfolgreichen Künstler wissen offenbar, ihren besonderen Nimbus herauszustellen. Im Grunde sind Platens Fotos Andachtsbilder, und die Galerie der Künstlertypen eine Art Ikonostase, durch die man ins mystische Dunkel der eigentlichen Ausstellungsräume tritt. Hier sprechen die Kunstwerke selbst, hier wird der Kult des Künstlers zelebriert und dokumentiert.

150 Kunstwerke von der Würmeiszeit bis zur Gegenwart kommen zur Schau, ägyptische Plastiken, Kupferstiche von Dürer, Plakate, Bücher, ein filigran geschnitzter Koranständer, Bilderrollen aus Asien und Totenmasken. Mit diesem heterogenen Material, bezogen aus den vielen Museen der Stiftung Preußischer Kulturbesitz, haben Moritz Wullen, Leiter der Kunstbibliothek innerhalb der Stiftung, und Jörg Völlnagel die zentrale Ausstellung zum Zyklus “Der Kult des Künstlers” eingerichtet.

Mit insgesamt zehn Ausstellungen zum Thema feiern die Staatlichen Museen zu Berlin den Abschied ihres Generaldirektors Peter-Klaus Schuster. Die Idee zum “Kult des Künstlers” stammt von ihm. Während in der Alten Nationalgalerie etwa Hans von Marées und in der Neuen Nationalgalerie Jeff Koons und Paul Klee als Kultkünstler fungieren, oder das Ägyptische Museum unter dem Stichwort „Kult“ dem Faible Alberto Giacomettis für die altägyptische Plastik nachgeht, ist die Sonderausstellung im Kulturforum das eigentliche Herzstück des Ausstellungsreigen. Denn hier geht es darum, den Kult um den Künstler…



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