DENKRAUM II: Utrecht Manifest. Biennale für Social Design.
Joana Ozorio de Almeida Meroz
Unraveling Materiality
Das kritische Design von EventArchitectuur im Zeitalter der konvergierenden Architektur
Das Konzept eines Hundes bellt nicht.
Bernard Tschumi
Die Praxis von EventArchitectuur (EA) fesselt, aber frustriert in Bezug auf die Anwendung alter gegensätzlicher Modelle, die „Spektakel“ und „Realität“ als ein Mittel kontrastieren, mit dem die Vorgehensweise gegenüber dem Produktdesign in einen Zusammenhang gesetzt wird. Die Firma wurde von dem Architekten Herman Verkerk gegründet, später trat der bildende Künstler Paul Kuipers dem Unternehmen bei. EA hat sich unter den führenden Kultur- und Unterhaltungsinstitutionen als Ausstellungsdesigner einen Namen gemacht, indem eine Art redaktionelle Display-Einrichtung geschaffen wurde, die die Ausstellungen der Kunden zugleich unterstützt und kritisiert. Verkerk: „Die Institutionen setzen uns dazu ein, um das Gleichgewicht ihren Bedürfnissen entsprechend zu ihren Gunsten ausfallen zu lassen: Manchmal soll der kritische Aspekt gezeigt werden und ein anderes Mal muss vorsichtiger vorgegangen werden. Keine Institution kann es sich leisten, immer kritisch zu sein. Dabei geht es einfach um die Selbsterhaltung.“1 Als EA also 2005 gebeten wurde, die vollständige Innenausstattung der Arnheim Mode Biennale zu gestalten, hatte man keine Skrupel, in Harmonie mit den in der Mode geltenden Konventionen ein perfektes Mainstream-Display zu schaffen. Und als die Organisation im Gegensatz dazu bei der Veranstaltung 2007 „aktivistischer“ in Erscheinung treten wollte, hatte EA keine Probleme damit, sich daran zu halten, und machte die Willkürlichkeit der Herstellung des Modespektakels durch die Verwendung von Bau- und Verpackungsmaterial mit Nachdruck deutlich.2 Durch die Überbrückung der wahrgenommenen Gegensätze zwischen „Widerstand“ und…