Dirk Schwarze
(UN)MÖGLICH
»Künstler als Architekten«
Marta Herford, 21.2. – 31.5.2015
Jan Hoet (1936-2014) hatte kämpfen müssen – erst für die Gründung des Museums selbst und dann für den großartigen architektonischen Entwurf von Frank Gehry. Doch er war erfolgreich. Jetzt wird das MARTa Herford zehn Jahre alt und kann sich selbst als eine Attraktion in dieser westfälischen Region feiern. Es ist schon eine Freude zu sehen, wie an einem halb verregneten Sonntag die Besucher in das Museum strömen.
Der Museumsbau, der ein wenig wie ein Ozeandampfer wirkt, hat sich bewährt – auch gerade weil er in den Hauptsälen nur wenige rechte Winkel und gerade Wände bietet. Die spielerische Lust des Architekten, die überall zu spüren ist, bildet für den Direktor Roland Nachtigäller und sein Team ebenso eine spannende Herausforderung wie zuvor schon für den Gründungsdirektor Jan Hoet. Bei jeder neuen Ausstellung ist daran zu denken, wie die gebogenen Wände und die gewaltige Höhe der Säle einbezogen werden können. Die jetzige Ausstellung „(UN)MÖGLICH – Künstler als Architekten“ ist ein Beweis dafür, wie gut das gelingen kann.
Mit dieser Geburtstagsausstellung will das Museum seinen Architekten ehren. Denn so, wie der Bau von Frank Gehry immer wieder dazu auffordert, über die Architektur und ihre Möglichkeiten nachzudenken, sollen nun die Besucher anhand künstlerischer Entwürfe erleben, dass sich noch ganz andere architektonische Visionen entfalten können. Aber: Ohne dass Frank Gehry Einfluss auf die Ausstellung genommen hätte, relativiert er vieles. Die Kühnheit seines Gebäudes schmälert die Visionen der Künstler-Architekten, die ihre Arbeiten präsentieren. Das, was in einem traditionellen Gebäude…