Andrea Zittel
Units of Freedom
ANDREA ZITTEL (*1965 in Escondido, Kalifornien; lebt in Brooklyn, New York): In New York begann Andrea Zittel, sich mit den unterschiedlichen Lebensräumen auseinanderzusetzen, die man sich schafft und in denen man lebt. Sie realisierte, daß alle künstlich geschaffenen “Lebensräume” – von der Kleidung bis zur Architektur – “ein materieller Ausdruck unserer Wünsche und Vorstellungen davon sind, wie wir die Welt gerne hätten. Wir möchten, daß die Wirklichkeit Sinn macht und stabil ist und in einem gewissen Grund kontrollierbar.” Andrea Zittel befand sich damals selbst sowohl in bezug auf die künstlerische Arbeit als auch konkret in bezug auf ihre persönliche Lebensform – sie lebte in bescheidenen häuslichen und finanziellen Verhältnissen – in einer offenen, ungefestigten Situation. Nach anfänglichen Versuchen mit Brutgläsern für Fliegen und Brutkästen für Bantam-Hühner begann sie, Lebensräume in Form von Wohneinheiten zu konstruieren, um ihre eigenen Bedürfnisse und Sehnsüchte zu untersuchen. Es entstanden, entsprechend der unterschiedlichen Bedürfnisse des eigenen täglichen Lebens, unterschiedliche Typen von Wohneinheiten.
Die New Yorker Galeristin Andrea Rosen spricht davon, wie ihr klargeworden sei, “daß es in den Arbeiten von Zittel vorrangig um die unablässige Suche nach Freiheit geht. Freiheit scheint für die Künstlerin letztendlich gleichbedeutend mit Glück zu sein. Und endgültige Befriedigung bleibt für sie, wie auch für uns, eine ewige Illusion, so daß die Suche nie aufhört. Zu der Zeit, als sie das ‘Living Unit 1992’ schuf, war sie der Ansicht, daß Freiheit bedeutete, kein Bedürfnis nach materiellen Dingen zu verspüren. Später wurde daraus die Freiheit vom Zwang der…