vorheriger
Artikel
nächster
Artikel
Titel: 56. Biennale Venedig – All the World's Futures - Länderbeiträge Giardini · von Susanne Boecker · S. 360 - 361
Titel: 56. Biennale Venedig – All the World's Futures - Länderbeiträge Giardini , 2015
Titel: 56. Biennale Venedig – All the World's Futures - Länderbeiträge Giardini

Ungarn
Szilárd Cseke

Sustainable Identities
Kommissar: Monika Balatoni.

Kurator: Kinga German.
Ort: Pavilion in den Giardini

Auch wenn von der einstigen Jugendstilpracht des 1909 errichteten ungarischen Pavillons nicht mehr viel übrig ist, so beeindruckt das unter einem Giebel sitzende, breite Rundbogenportal mit seinen ornamentalen, farbig glasierten Fliesen bis heute. Umso überraschter ist man jedes Mal, wenn man die dahinter liegende nüchterne Folge neutraler White Cubes betritt. Ein passender Rahmen für Szilárd Csekes großes Biennale-Projekt, dass er „Sustainable Identities“ nennt – „Nachhaltige Identitäten“.

Der Titel lässt keineswegs auf das schließen, was der Besucher zu sehen bekommt. Von der Decke hängen große Röhren aus transparentem Kunststoff. Angetrieben von kleinen Ventilatoren, rollen darin Bälle hin und her und stoßen klackend an die Röhrenenden. In einem Raum liegt ein riesiges Plastikkissen, das kontinuierlich aufgeblasen wird und dann wieder in sich zusammensinkt. Direkt assoziiert mit dem Titel scheint eigentlich nur ein kleiner Bildschirm, auf dem man in einer simplen Interaktion seine Identität visualisieren können soll. Spricht man irgendetwas in das angeschlossene Mikrofon, werden Tonalität, Lautstärke und Dauer in ein wolkenähnliches Gebilde übersetzt.

Wer das alles jetzt nicht versteht, oder zusammenbringt, sollte nicht verzweifeln – oder vielleicht doch? Denn der griffige Slogan des Titels soll vor allem zum Denken anregen und Assoziationen frei setzen: „Cseke verbindet einen relativ hohen Grad an Abstraktion und die spielerischen Elemente kinetischer Objekte mit der zusätzlichen, durch die Titel evozierten Bedeutung“, heißt es im Pressetext. Ziel seiner Arbeit sei es, „Gedankenbilder“ zu erzeugen. Ob das gelingt? Der offene Innenhof wurde übrigens zum „Experimental Space“ erklärt, in…




Kostenfrei anmelden und weiterlesen:

  • 3 Artikel aus dem Archiv und regelmäßig viele weitere Artikel kostenfrei lesen
  • Den KUNSTFORUM-Newsletter erhalten: Artikelempfehlungen, wöchentlichen Kunstnachrichten, besonderen Angeboten uvm, jederzeit abbestellbar
  • Exklusive Merklisten-Funktion nutzen
  • dauerhaft kostenfrei