Franz Thalmair
unExhibit
»Bedingungen des Zeigens «
Generali Foundation, Wien, 14.2. – 17.7.2011
Darstellung, Anzeige, Bildschirm, Ausstellung, Monitor… So wenig das englische Wort „Display“ mit einer Übersetzung in die semantische Enge der deutschen Sprache geführt werden kann, so viel hat es mit der einfachen Handlung des Zeigens zu tun. Die Methoden des Zeigens und des Nicht-Zeigens stehen im Zentrum der Ausstellung „unExhibit“, mit der die Generali Foundation ein Thema wiederaufgreift, dass ihr seit der Eröffnung Mitte der 1990er-Jahre eingeschrieben ist: Autoreflexion.
Wenig verwunderlich also, dass die Ausstellungsräume selbst, die von den Architekten Jabornegg & Pálffy mit einer freistehenden Sichtbetonwand in ihrem Zentrum äußerst markant gezeichnet wurden, gleich in den Fokus mehrerer Kunstwerke geraten. Heimo Zobernig hat mit einer ortsspezifischen Installation das als Raumstruktur wie vertikale Ausstellungsfläche fungierende Bauelement verdoppelt. Ein Holzkonstrukt, das die Maße der Wand spiegelt, wurde mit einer silberbeschichteten Textur bespannt und vor seinem Original in Szene gesetzt. Zusätzlich hat der Künstler das Duplikat einige Meter nach vorne in den Eingangsbereich versetzt und erzwingt mit diesem Eingriff den Blick der BesucherInnen, die ihren Umweg zu den Facilities der Museumsarchitektur wie etwa der Garderobe suchen. Auf der einen Seite beinahe blickdicht, gibt sich dieses sehr leicht wirkende Hindernis auf der anderen Seite transparent und die Überlagerungen der zwei Schichten des so genannten Sprinklergaze erzeugen einen Moiré-Effekt, der sich mit jeder Bewegung im Auge der BetrachterInnen verändert.
Effektvoll gibt sich auch Willem Oorebeeks Wandtapete „Dot-Screen-Wall“ (2011), die auf jenem von Zobernig gedoubelten Original angebracht wurde. Punkt für Punkt verflacht diese mit Reproduktionstechniken operierende Oberflächenintervention…