Ultimo/Real
Auslöser für die Aktivitäten, die zu Ultimo und Real führten, war eine Ausstellung des Kunstmuseums Bern im Frühjahr 1981, an der u.a. Heike Pallanca und Wolfgang Robbe, Düsseldorf, teilnahmen. Das Museum sollte erweitert werden, und ein Teil stand daher bis zum Umbau für Aktionen zur Verfügung. Hier ergab sich für beide erstmals die Möglichkeit, massiver in die Struktur eines Gebäudes eingreifen zu können, als dies bei normalen Museumsausstellungen möglich ist. Ein erster persönlicher Kontakt zu Raoul Marek und Max Roth, Bern, die bezüglich des Eingriffs in die Bausubstanz ähnliche Auffassungen teilten, kam hier zustande.
Das Erlebnis dieser Aktion wirkte so nachhaltig, daß das Bedürfnis entstand, auf dieser Grundlage eine Konzeption zu entwickeln, die sich frei vom bzw. neben dem traditionellen Kunstbetrieb entfalten kann. Dazu gehört z.B. die Nutzung brachliegender Liegenschaften verschiedenster Art wie Wohnhäuser, Fabrikhallen, Freiflächen usw., die in absehbarer Zeit abgerissen bzw. umfunktioniert oder aus anderen Gründen vorübergehend nicht genutzt werden. Aufgrund persönlicher Kontakte in Düsseldorf, die zum Teil schon seit Jahren bestehen, entwickelte sich eine Gruppe von Künstlern – Heiner Kuhlmann, Uwe Olsen, Heike Pallanca, Wolfgang Robbe, Axel Stullmann – mit dem Ziel, die Idee weiterzuentwickeln und in Form von selbstorganisierten Ausstellungen zu realisieren. Für Installationen in genannten Liegenschaften erarbeiteten die Künstler folgende Konzeption, die bedingt auch für Ausstellungen im konventionellen Rahmen gilt: “vorhandene Architektur aufgreifen/Räume akzentuieren/Raumqualitäten steigern, verfremden/ Architektur als plastische Situation auffassen.
Unser Ziel ist es, künstlerische Arbeit und umgebenden Raum zu verbinden; es ist ideal, wenn das Ambiente Teillösung des Konzeptes ist. Möglich ist dies in den…