Ulrike Feser
Seit längerem beschäftige ich mich mit der Konstruktion von Bildern in unserer Gegenwart. Wie durch mediale Inszenierungen Ereignisse vergrößert werden und kulturelle Projektionen entstehen. Was machen bildgewordene Imaginationen der Bewußtseinsindustrie aus? Das scheinbar Bekannte, bereits Vorhandene bietet mir Anlaß und Hintergrund zu eigenen Bildideen. Bestehendes Material wird mit eigens Erstelltem verknüpft. Mit meiner künstlerischen Produktion möchte ich neue Bedeutungszusammenhänge herstellen.
Mit der vorliegenden Arbeit “The Place To Be” (1998) untersuche ich das Natur-Image als Bestandteil der Massenkultur. Dabei wirft sich die Frage nach der Zugehörigkeit des Menschen zur Natur in besonderer Weise auf. In aktuellen Musikvideos wird die (idealisierte) Natur Bestandteil der Warenästhetik. Hier dient Natur als Projektionsfläche, sie läßt Erwartungen zurück.
In der Videoarbeit “white sands” (1998) sieht man Ausschnitte aus Musikvideos, in denen Popstars von idealer Natur umgeben sind. Durch Verlangsamung der geloopten Videosequenzen wird ihre Struktur sichtbarer. Die gedehnte Zeit dient als Lupe. Man bemerkt, wie die Einzelbilder der Videos von ihren Produzenten nachbereitet wurden. Die narrativen Elemente der Videobilder erfahren so eine Veränderung, erzählen eine andere Geschichte.
Ulrike Feser
Ulrike Fesers Ausstellung “The Place To Be” erforscht als work in progress das Bild eines “idealen Ortes” als Utopie und Fluchtpunkt technischer Zivilisation. Ihre Arbeiten greifen dabei die Produktion von Natur-Images als Bestandteil von Massenkultur bewußt auf und erfassen deren warenästhetischen Charakter als Kriterium der Produktion von kulturhistorischer Form und medialem Zusammenhang. Die technisch ständig neu produzierten Ansätze einer durch Mode, Vertrauen, Unschuld, Mutation, Körper, Paradies, Vollständigkeit und Freizeit hindurchgesampelten Projektion von Natur und Naturschönem als Ästhetisierung von Natur höherer…