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Ausstellungen: Düsseldorf · von Claudia Posca · S. 308 - 309
Ausstellungen: Düsseldorf , 2008

Claudia Posca
Ulla von Brandenburg

»Wo über dem Grün ein rotes Netz liegt«
Kunstverein für die Rheinlande und Westfalen, Düsseldorf, 16.2. – 20.4.2008

Die Vorstellung ist grandios: Einmal die Unendlichkeit in den Händen zu halten, als Fingerzeig darauf, dass Sinnzuschreibungen und Grenzensetzungen Konstrukte des menschlichen Geistes zur Vereindeutigung des Komplexen sind, damit aber auch mehr oder minder das Raunen und Flüstern in den Gesten und Posen der Welt verstellen und gewissermaßen archaische, nach allen Seiten hin fluktuierende Korrespondenz-Kontexte des Lebens zwischen Gestern, Heute und Morgen zu erfahren erschweren – diesem zwischen Philosophie und Konzept-Kunst beheimateten Projekt ist die 1974 in Karlsruhe geborene, heute in Hamburg und Paris lebende Ulla von Brandenburg mit ihrer jüngsten Solo-Präsentation auf der Spur.

Ausgebildet in Szenographie und Medienkunst an der Hochschule für Gestaltung in Karlsruhe, später dann in Freier Kunst an der Hochschule für Bildende Künste Hamburg verschweißt die erst 34-Jährige in ihrer ausgesprochen facettenreichen, stets um Mensch, Gesellschaft und Kultur kreisenden Kunst disparate Medien: Dem weiten Feld einer in gesellschaftlichen Konnotationen und Regelhaftigkeiten steckenden Realität zwischen Sein und Schein gilt ihr Augenmerk. Der in Düsseldorf gezeigte, aus alten Anzügen und Kravatten bestehende „Quilt 1“, in der sternförmigen Gestalt einer stilisierten Kathedral-Rosette auf dem Boden ausgebreitet, thematisiert neben Ornament und Systematik gleichermaßen Individuum und Kollektiv, Individualität und Konformität, gesellschaftlich befolgten Kodex und den Versuch mittels farbsprühender Krawatten der Uniformität zu entkommen.

Dabei nüchtern analysierend und dennoch der Assoziation ein großzügiges Angebot bereitend, nimmt sich Ulla von Brandenburg die Freiheit mal filmisch, mal malerisch oder zeichnerisch oder auch raumbezogen…



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