Ukraine
Oksana Mas – Post-vs-Proto-Renaissance. Kommissar: Viktor Sydorenko. Kuratoren: Achille Bonito Oliva, Oleksiy Rogotchenko. Ort: Chiesa di San Fantin and Campo San Stae
Für ihr Projekt „Post-vs.-Proto—Renaissance“ hat sich Oksana Mas (geb. 1969) ein kapitales Werk der Kunstgeschichte ausgesucht: den Ende des 15. Jahrhundert von Jan van Eyck geschaffenen Genter Altar. In 302 Bildzonen hat sie den berühmten Flügelaltar unterteilt, die sie nun Stück für Stück in einer sehr speziellen Mosaiktechnik auf großen Tafeln nachbildet. Am Ende soll ihr Werk 92 x 134 Meter messen. Für den nationalen Auftritt der Ukraine auf der 54. Biennale Venedig – kuratorisch betreut von keinem Geringeren als Achille Bonito Oliva – hat Oksana Mas acht dieser Tafeln mitgebracht. Die imposanten Werke präsentiert sie auf dem Campo San Stae und in der Chiesa di San Fantin.
Die drei vor San Stae in einem geschlossenen Dreieck aufgestellten Tafeln können bei beiläufiger Wahrnehmung leicht für große Werbetafeln gehalten werden. Der breite schwarze optische Sockel, auf dem in unverhältnismäßig großen Lettern der Name der Künstlerin prangt, verstärkt diesen Eindruck noch. Aus der Distanz kann der Kunstfreund jedoch in der Tat bekannte Motive identifizieren. Am leichtesten zu erkennen ist das Detail „Kopf der Maria“, aber auch die „Chorsänger“ dürften vielen bekannt vorkommen. Schwieriger wird es da schon bei der „Tiara“ – ein Motiv, das aus dem Bildzusammenhang gerissen, schwer einzuordnen ist.
Tritt man näher an die schillernden Oberflächen der Tafeln heran, stellt man fest, dass sie aus Tausenden bemalter Ostereier gebildet sind. 3.640.000 Holzeier hat Oksana Mas mit der Bitte um Bemalung an…