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Kunstforum-Gespräche · von Heinz-Norbert Jocks · S. 298 - 305
Kunstforum-Gespräche ,

Über die Ununterscheidbarkeit der männlichen von der weiblichen Kunst

Katerina Gregos, Kuratorin und Direktorin des EMST (Nationales Museum für Zeitgenössische Kunst) in Athen
Im Gespräch mit Heinz-Norbert Jocks

Ihre Karriere begann die griechische Kuratorin Katerina Gregos, seit 2021 Leiterin des Nationalen Museums für Zeitgenössische Kunst EMST, das als ehemaliger Austragungsort der Documenta 14 bekannt geworden ist, als Gründungsdirektorin der Deste Foundation in Athen. Die Kunsthistorikerin hat zahlreiche internationale Ausstellungen und Biennalen kuratiert, darunter die 1. Riga International Biennial of Contemporary Art, die Göteborg Biennale, Manifesta, Contour – Biennial of Moving Image und E V+A – Ireland’s Biennial, außerdem drei Nationalpavillons für die Kunstbiennale in Venedig. Im Jahr 2006 wurde sie künstlerische Leiterin des Argos – Centre for Audiovisual Arts in Brüssel. Seit jeher hat sie sich dafür engagiert, das Ungleichgewicht zwischen männlichen und weiblichen Künstlern aufzuheben.

Heinz-Norbert Jocks: Du hast dich wiederholt mit der Frage beschäftigt, warum Frauen trotz Emanzipation auch in diesem Jahrhundert in der Kunstwelt weniger erfolgreich sind als Männer.

Katharina Gregos: Die Kunstwelt war lange Zeit überwiegend männlich dominiert, was zu Vorurteilen und zur Ausgrenzung von Künstlerinnen führte, sowohl in den so genannten „Zentren“ als auch in den „Peripherien“ der Kunstwelt. Für Künstlerinnen gab es nur wenige Möglichkeiten, was auf traditionelle Geschlechterstereotypen und begrenzte Erwartungen der Gesellschaft an Frauen zurückzuführen ist. Zudem hat die Kunstgeschichte die Arbeit weiblicher Künstler oft übersehen und unterbewertet, was zu ihrem Ausschluss von großen Ausstellungen, Sammlungen, Kunstmarkt und dem kritischen Diskurs führte. Stereotypen, die in der Vergangenheit bestimmte Themen oder Stile mit „Weiblichkeit“…


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von Heinz-Norbert Jocks

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