Überleben durch Kunst
Eine Diskussionsmontage von Wolfgang Max Faust mit Beiträgen von:
Joseph Beuys, Hans-Jürgen Syberberg, Alfred Hrdlicka, Heinz Klaus Metzger, Klaus Traube u.a.
Das Jahr 1984 – Orwells Alptraumdatum – rückt näher. Umweltzerstörung, Grenzen des Wachstums, Bürokratisierung wie Rationalisierung und die gleichzeitige Höher- und Weiterentwicklung der gigantischen Waffensysteme werfen die Frage nach dem Überleben der Menschheit auf. Zwar bestimmt diese Frage die Menschheit von Anfang an – jedes Planen, jedes auf eine Zukunft gerichtete Handeln, jede Utopie, die .sich aufs Noch-Nicht bezieht – enthält sie, doch stellt sie sich heute nicht mit neuer Schärfe. Die Menschheit ist, so hat es den Anschein, auf dem besten Wege, ihr Überleben zu verspielen und ihren Tod herbeizuplanen.
1984 – Überleben durch Kunst? hieß das Thema des Karl-Hofer-Symposions 1980, das die Hochschule der Künste, Berlin veranstaltete. Teilnehmer an der Diskussion waren die bildenden Künstler Joseph Beuys, Hans-Jürgen Diehl, Alfred Hrdlicka, der Filmregisseur Hans-Jürgen Syberberg, die Musiktheoretiker Heinz Klaus Metzger und Ulrich Dibelius sowie der Naturwissenschaftler Klaus Traube. Die Moderation hatte der Präsident der Hochschule, Ulrich Roloff. Die nachfolgende Montage gibt nicht den Verlauf der Diskussion wieder, vielmehr wurde das Material thematisch gebündelt, durch Zitate und Schlagzeilen der Süddeutschen Zeitung vom 14.11.80 durchschossen, durch Publikumsreaktionen akzentuiert. Die Heftigkeit, die die Diskussion kennzeichnete, charakterisiert Engagement wie Hilflosigkeit gegenüber der Thematik. Sie zeigt, wie viel noch getan werden muß, damit sich Überleben und Kunst in einer einsehbaren und erlebbaren Konfiguration miteinander verbinden. (Eine Dokumentation über das Symposion wird im Colloquium-Verlag Berlin erscheinen.)
Leben und Kunst
Ein Student: Wir sitzen doch…