Marcus Lütkemeyer
Twist in my Sobriety
Zidanes Melancholie
Kaiser Wilhelm Museum Krefeld, 18.5.-27.7.2008
Fragen zur Zukunft des Museums bewegen die Gemüter seit Jahren, nicht zuletzt da das Abwandern institutionell gehegter Privatsammlungen Richtung nervöser Kunstmärkte den musealen “Ausverkauf” prophezeit hatte. Zudem folgen Sammler vermehrt ihren eigenen Präsentationsansprüchen und lassen sich prominent frisierte Schauräume erdenken, wogegen öffentliche Kulturzonen bisweilen an den Gestaltungswillen deutscher Kleingartenanlagen erinnern. Tatsache hinter aller Polemik bleibt: Die Phänomene sind nicht virtuell, sondern ragen massiv in den Alltag, weshalb man sich zu ihnen auch ganz gegenwärtig verhalten sollte – zumindest so lange das Museum sich seiner beiden Fanblöcke sicher weiß: Publikum und vor allem Künstler, die zugleich als Akteure auf dem Spielfeld stehen. Umso erstaunlicher, dass die Neuverortungsdebatten musealer Identität künstlerische Auseinandersetzung oft ausklammern. Aus diesem Anlass hat nun das deutsch-niederländische Kuratorentandem Konstantin Adamopoulos und Holger Nickisch, beides Teilnehmer der Kuratorenplattform