Tuvalu
Vincent J.F. Huang
Crossing the Tide
Kommissare: Taukelina Finikaso, Temate Melitiana. Kurator: Thomas J. Berghuis. Wissenschaftliches Komitee: Andrea Bonifacio.
Ort: Pavilion in den Arsenale – Artiglieri
Bereits zum zweiten Mal ist der kleine Inselstaat Tuvalu in Venedig dabei. Im Pazifischen Ozean gelegen, werden die knapp 10.000 Einwohner, die auf 25 Quadratkilometer leben, von einer parlamentarischen Monarchie regiert. Die Inseln liegen an ihrem höchsten Punkt nur fünf Meter über dem Meeresspiegel. Man nimmt an, das Tuvalu einer der ersten Staaten sein wird, die durch den Anstieg versinken werden. Die Regierung versuchte bereits, Auswanderungsabkommen mit Neuseeland und Australien zu vereinbaren, was bisher weitgehend ablehnen wurde. Im März richtete der Zyklon Pam massive Verwüstungen auf den Inseln an.
Genau diese Situation ist auch Thema des Länderpavillons in Venedig. Kurator ist Thomas J. Berghuis (Holland), der den taiwanesischen Künstler Vincent J. F. Huang einlud. Berghuis ist Kurator für chinesische Kunst am Guggenheim Museum, New York. Huang thematisiert seit langem die Folgen des Klimawandels und ist auch der offizielle Delegierte Tuvalus auf Klima-Konferenzen. Für seine 2008 begonnen Serie „The Last Penguins“ war Huang inspiriert von Laoze und Zhuang, die in ihren Philosophien von einem Leben in Harmonie mit der Natur sprechen. Auf dieser Grundlage entwickelte er auch seinen „sinkenden Pavillon“ für Venedig, wie Huang die dramatische Installation im Arsenale nennt. Das leuchtende Türkis der Wasserbecken habe er in Anlehnung an die „wunderschönen kristallblauen Lagunen Tuvalus“ gewählt, erklärt der Künstler. Wir gehen über schwarze, leicht schwankende Stege zwischen den Becken durch. Das Wasser schwappt über, wir bekommen…