Türkei
Ayse Erkmen – Plan B. Kuratoren: Fulya Erdemci, Danae Mossman. Ort: Pavilion im Arsenale
Venedig ist eine Stadt des Wassers, da sind sich alle einig. Wobei man das Wasser am liebsten betrachtet – oder per Vaporetto befährt. Nur wenige wagen den direkten Kontakt, wie etwa die österreichische Künstlergruppe Gelatin, deren Mitglieder sich im Rahmen der 49. Biennale im Jahr 2001 kopfüber in die Kanäle stürzten. „Nellanutella“ tauften sie ihre Aktion – sicher auch in Anspielung auf den vermuteten Verschmutzungsgrad des Lagunenwassers. Dass dieser gar nicht so hoch ist, wurde jetzt im Rahmen des Kunstprojekts festgestellt, das Ayse Erkmen (geb. 1949) im türkischen Pavillon realisiert hat.
Ausgehend von dem mit großen Fenstern versehenen Raum in den Arsenale habe sie etwas mit Wasser machen und den Ort wieder in eine Produktionsstätte verwandeln wollen, sagt die Künstlerin. Ihre Idee: Aus dem Lagunenwasser könnte man Trinkwasser herstellen, das die Besucher der Ausstellung erfrischen sollte. Allerdings erwiesen sich die Auflagen der Gesundheitsbehörde als so komplex, dass Erkmen diesen Plan aufgab und stattdessen „Plan B“ in Angriff nahm. Jetzt sollte das Wasser aus der Lagune in die Maschine gepumpt, gereinigt, aufbereitet und anschließend wieder in den Kanal geleitet werden.
Erkmen organisierte eine Wasseraufbereitungsanlage, wie sie etwa in Katastrophengebieten zum Einsatz kommt. Diese Maschine ließ sie in dem knapp 300 Quadratmeter großen Ausstellungsraum aufbauen, wobei sie die einzelnen Komponenten der Anlage als singuläre skulpturale Elemente behandelte. Diese wurden mit eigens hergestellten langen Röhren verbunden, die einzelnen Stufen des Aufbereitungsprozesses in verschiedenen Farben (Violett, Rot, Grün und Türkis) markiert. Das…