Trigon in Graz
Die TRIGON-Biennale in Graz ist ein Kuriosum. Das immerhin größte Ausstellungsereignis in Österreich mit internationalem Anstrich ist von kulturpolitischen Vorgaben (als Teil eines Festivals zur allgemeinen Gegenwartskunst, dem “Steirischen Herbst”), sowie von einer extremen Form der Institutionalisierung in der Durchführung eingeengt. Immerhin entscheiden allein sieben (!) Kommissäre über Thema und knapp dreißig Künstler. Das ist freilich die Geschichte von den vielen Köchen… da kann das Ergebnis nur mehr überraschen; und die bereits 20jährige Ausstellungsgeschichte belegt dies auch recht gut: ’67 mit dem “ambiente”, ’73 beim Viedeo, ’81 beim Regionalismus hat man die Zeitspur sehr lebendig zu fassen gewußt und wohlfeil präsentiert.
In ihren Anfängen war die Ausstellung als ein kultureller Austausch der mittel-süd-osteuropäischen Länder gedacht (beteiligt waren Italien, Jugoslawien, Österreich). Inzwischen wurde dieses Ansinnen nahezu völlig vergessen, Gäste aus anderen (west)europäischen Ländern geladen, und auf (mittel)groß angelegte Informationsschau umgesattelt. Jede Ausstellung allerdings, die zwischen Übersicht und thematischen Absichten zu vermitteln sucht, begibt sich in ein gewisses Dilemma. Denn die nötige Prägnanz, welche erst den begrenzten inhaltlichen Anliegen zu allgemeiner Aktualität zu verhelfen imstande ist, verfehlt sich leicht. Mit “Eros, Mythos, Ironie. Europäische Kunst heute” ist auch dem 11.TRIGON zumindest ein geschicktes Changieren in diesem Bereich gelungen.
Freilich tragen alle drei Begriffe einen Hang ins Vag-Belanglose in sich, in ihrer Koppelung aber vermitteln sie doch ein interessantes Bild: schon ihr gemeinsam platonisches Erbe läßt sie weniger als eine Reihe von Inhalten, denn als bestimmte Methoden fassen. Gerade hierin liegt immerhin eine klare Absage an die Mythos und Ritual Diskussion der 70er…