Triennale Beaufort 24:
Fabric of Life
Die Welt kopfüber neu denken
Belgische Küste von De Panne bis Knokke-Heist 27.03.–03.11.2024
von Julia Stellmann
Sand umspielt die Füße, der Blick ist in die Ferne gerichtet, grünliche Patina hinterlässt Flecken auf dem Körper. Übermenschlich groß und nackt kommt sie daher, nur ein Hering bedeckt ihre Scham. Sie ist „la mer“ – das Meer, sie ist „la mère“ – die Mutter.
Die belgische Küste ist ein eigentümlicher Landstrich. Wo früher Kurorte mit mondäner Architektur an die Nordsee lockten, trifft der ins Landesinnere gerichtete Blick heute auf blockhafte Hotels und Ferienwohnungen. Die Küstenstädte werden im Sommer touristisch überlaufen, wirken im Winter beinah menschenleer. Ein Beispiel ist Ostende, auf welchem anlässlich des diesjährigen 75. Todesjahres von James Ensor ohnehin verstärkt der Fokus liegt. Heute mag man kaum glauben, dass der belgische Künstler seinen Heimatort – bis auf seine Studienzeit in Brüssel – sein Leben lang nicht verlassen hat. Seit 2003 kann die Küstenregion aber wieder mit ästhetischen Blickpunkten aufwarten, denn die Triennale Beaufort führt mit permanent sowie temporär installierten Kunstwerken im öffentlichen Raum entlang der 67 Kilometer umfassenden Küstenlinie. Mittlerweile gehören über 40 fest installierte Kunstwerke aus vergangenen Ausgaben fest zum Küstenbild. Immer gab es einen thematischen Schwerpunkt, so widmete sich die Triennale 2018 beispielsweise der Unbeherrschbarkeit des allgegenwärtigen Meeres. Am besten lässt sich das wiederkehrende Format von De Panne bis Knokke-Heist dabei mit der Straßenbahn erkunden, bei der es sich wohlgemerkt um die längste Straßenbahnstrecke der Welt handelt.
Das wird aber nicht der einzige kuriose Fakt bleiben, auf welchen sich das Triennale-Publikum…
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