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Biennalen: Manifesta 8 · von Susanne Boecker · S. 282 - 299
Biennalen: Manifesta 8 , 2010

tranzit.org

C.T.D. Constitution for Temporary Display
Die ideale Ausstellung als multiautoritärer Raum

Susanne Boecker im Gespräch mit Vít Havránek und Boris Ondreicka vom Kuratorenkollektiv tranzit.org

Zwei Städte und drei Kuratorenteams: In ihrer 8. Ausgabe setzt die Manifesta ihre bereits vor zwei Jahren im oberitalienischen Trento begonnene Tendenz der personellen und lokalen Zergliederung – oder sollte man sagen: Ausdifferenzierung? – fort. Als Kuratoren berufen wurden die Kollektive Alexandria Contemporary Arts Forum, Chamber of Public Secrets und tranzit.org. Sie präsentieren in den an der Südostküste Spaniens gelegenen Städten Murcia und Cartagena jeweils eigene Ausstellungen. Als gemeinsames Thema hat die Manifesta den „Dialog mit Nordafrika“ vorgegeben. Gut drei Monate vor der Eröffnung sprach Susanne Boecker im Rahmen der 6. Berlin Biennale mit Vít Havránek und Boris Ondreicka vom Kuratorenteam tranzit.org. sowie mit Alfredo Cramerotti vom Kuratorenkollektiv Chamber of Public Secrets (CPS).

***

Susanne Boecker: Im Rahmen der Diskussion „Kuratorische Ansätze zur Konzeption von Biennalen zeitgenössischer Kunst“ im Kölnischen Kunstverein hast Du vor vier Wochen über die Vorbereitungen der Manifesta 8 berichtet. tranzit.org ist mit dem Vorsatz angetreten, bei der Organisation der Ausstellung konsequent demokratische Prinzipien anzuwenden. Jedoch scheint die schöne Theorie der Demokratie im kuratorischen Alltag ziemlich schnell an ihre Grenzen gekommen zu sein: „Actually, practically it’s a chaos“, hast Du den Zustand im Mai beschrieben. Wie sieht es denn im Moment aus?

Vít Havránek: Also, wir kommen gerade aus Murcia, wo wir ein sogenanntes „Constitutional Meeting“ mit den Künstlern hatten. Da haben wir unsere Idee von der „Verfassung“ zum ersten Mal live mit den Künstlern diskutiert… Um jetzt…


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