THOMAS WULFFEN
Transmediale 2
Aktuelle Positionen der Medienkunst
Haus der Kulturen der Welt, Berlin, 5.2. – 24.2.2002
Die Roboter rotieren, die Bildschirme flimmern, der Blick irrt umher, die Bewegung stockt. Die Worte beschreiben nicht einen zeitgemäßen Entertainment-Park oder eine Fabrik neuesten Standards, sondern eine Ausstellung im Haus der Kulturen der Welt. Dort wurden ,Aktuelle Positionen der Medienkunst’ im Rahmen der transmediale 02 vorgestellt. Diese Präsentationen von fünfzehn verschiedenen Künstlern ist umso bemerkenswerter, weil sie in Berlin die erste große Medienkunstausstellung seit Jahren ist. Eine vergleichbare Ausstellung hat zuletzt am selben Ort, noch unter der Bezeichnung ,Kongresshalle Berlin’, 1989 unter dem Titel ,25 Jahre Video-Skulptur’ im Rahmen der Berliner Festwochen stattgefunden. Danach war Ruhe angesagt, auch wenn die Stadt selber immer gern das Bild einer Medienmetropole vermitteln will. In den seitdem vergangenen dreizehn Jahren haben sich die technologischen und digitalen Medien von einer Ausnahme zur Regel entwickelt. Fast jeder hat auf seinem Arbeitstisch einen Computer stehen, mit dem er Videos, Musik und Texte bearbeitet und damit auch Kunst produzieren kann.
Die Werke auf der Ausstellung sind dagegen die Spitze eines Eisberges, dessen Tiefe man nicht ermessen will. Denn wesentlich ist Medienkunst davon geprägt, dass sie die Technologie so weit wie möglich ausreizen will. Schlechte Beispiele dafür finden sich auch in dieser Ausstellung wie in der Roboterinstallation ,Juke_Bots’, die einen DJ nachahmen will, um den Aufwand dafür als eine kritische Auseinandersetzung mit derartigen Materialschlachten zu verraten. Zwei Industrieroboter sind dabei so konfiguriert, dass sie per Zufall unterschiedliche Langspielplatten aussuchen, diese auf einen Plattenspieler legen und…