Transaktionen
Über den Wert künstlerischer Arbeit
Haus am Lützowplatz 01.06. – 20.08.2017
von Hermann Pfütze
Wie andere Produkte und Dienstleistungen, ist auch Kunst ohne Arbeit nicht zu machen und ohne Geld nicht zu haben, gleichviel ob es eigene oder fremde Arbeit, eigenes oder anderer Leute Geld ist. Allerdings sind für Kunst, im Unterschied zu anderen Leistungen, Arbeit und Geld keine Garantie, und auch ohne Arbeit und Geld springt nicht Kunst heraus. Die Freiheit oder das Besondere der Kunst hat nichts mit ihrer Ökonomie zu tun und entzieht sich dem Kalkül, das ist das Thema dieser Ausstellung.
Die vielen, mit roter Tusche eng beschriebenen und zu einem großen Wandbild verbundenen Blätter „Phantomschmerz“ 2015/16 von Nadine Fecht zeigen, wie künstlerische Fronarbeit unfreie Kunst hervorbringt. Sie erinnern an die lebenslangen Selbstversklavungen Roman Opalkas und Hanne Darbovens in ihren endlosen, immergleichen Schriftzeichen- und Zahlenserien. Der selbstauferlegte Zwang, penibel mit der Hand tagelang die Worte „I am feeling blue“ zu schreiben, wie eine Strafarbeit, schreckt ab, während das Ganze als industriell hergestelltes Stoff- oder Tapetenmuster reizvoll und verkäuflich wäre.
Ähnlich wirkt die noch größere Wandzeichnung „Panther Opera“ von Ali Fitzgerald, die die Künstlerin speziell für diese Ausstellung geschaffen hat. Sie ist unverkäuflich, wird zum Schluß wieder übertüncht und zeigt in einem wilden, allegorischen und symbolischen Szenario den Kampf der Künstlerin gegen ihre, wie sie sagt, emotionale und finanzielle Unterdrückung im Kunstbetrieb.
Das extreme Gegenteil macht Christian Jankowski. Allein sein Name, hier als Bootsname für Luxusyachten, soll diese zu Redymade-Kunstwerken machen und entsprechend verteuern. In seinem Video „The Finest…