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Magazin: Museen & Institutionen · von Thomas Wulffen · S. 478 - 478
Magazin: Museen & Institutionen , 1997

Thomas Wulffen
Tradition bewahren und neue Wege beschreiten

Die Druckwerkstatt des BBK in Berlin

Es läge nahe, von einem Mauerblümchen zu sprechen. Aber seit die Mauer gefallen ist, liegt Kreuzberg ziemlich nahe zum Zentrum der neuen Hauptstadt. Dort in den Kellergewölben des Künstlerhauses Bethanien liegt die Druckwerkstatt des BBK Berlin. Und ein Blümchen mag die Druckwerkstatt nur für jene sein, die übersehen, daß Reproduktion Produktion voraussetzt. Seit der Gründung 1975 hat diese Druckwerkstatt sehr viel dafür geleistet, daß diese Tatsache nicht übersehen wird. Zwar neigt die offizielle Kulturpolitik angesichts leerer Kassen dazu, allein die reproduzierenden Institutionen wie Museen oder ähnlich geartete Institutionen zu fördern, aber das führt über lang oder kurz zum Aussterben jener Bereiche, die diese Institutionen füttern. Die Druckwerkstatt ist ein Produktions-ort par excellence, und diese Auszeichnung werden ihr die Künstler, die vor Ort gearbeitet haben, ohne großes Zögern zugestehen. Das ist vor allem in der Offenheit der Institution selber begründet, auf die der derzeitige Leiter Norbert Poritsch größten Wert legt. Denn obwohl die Druckwerkstatt eine Abteilung des Kulturwerks des Berufsverband Bildender Künstler in Berlin ist, steht sie allen Künstlern offen. Dabei ist die Umsetzung eines vorhandenen Konzepts schon fast sekundär. Vor Ort arbeiten mit Knut Bayer und Martin Figur ausgewiesene Künstler, die den auch finanziellen Problemen ihrer Kollegen schon aus ihrer Funktion her Interesse entgegenbringen. Die technischen Probleme werden in gemeinsamer Arbeit gelöst, und diese Problemlösungen begründen auch den Ruf bei Künstlern, die in den Kellern gearbeitet haben. Auf gut berlinerisch: “Gibt’s nicht gibt’s nich”. So hat Rémy Zaugg…


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