Toto Frima
Ehe sie mit der großen Polaroid-Kamera zu arbeiten begann, waren die fotografischen Aufnahmen von Toto Frima Selbstporträts. Freilich keine Selbstporträts im landläufigen Sinne, vielmehr sprengten sie den Begriff der Gattung, wenn auch nur hinsichtlich der äußeren Erscheinung. Denn an der Intention änderte das nichts. Auch Toto Frimas ‘Selbstporträts’ verstehen sich als Versuche, dem eigenen Ich auf die Spur zu kommen. Auch hier fungiert das Körperliche als eine Art Spiegel der Seele, wobei sich der Bereich des Physischen bei Toto Frima fast ausschließlich auf den unbekleideten Körper bezieht. Dieser wird von der Künstlerin jedoch nicht als Einheit aufgenommen, sondern stückweise, in fragmentarischer Form. Schon dadurch tut sie ihm Gewalt an. »Die zentralen Themen sind Leid und Lust, wie sie durch den eigenen Körper erfahren werden. Die Lust an den vertrauten Reaktionen der Zärtlichkeit zu sich selbst ist ebenso hautnah wie das Leid an der aus dem Tabubereich befreiten Menstruation …« (Wolfgang Längsfeld). Toto Frimas Selbstporträts sind sx70- Auf nahmen, persönliche und bisweilen intime Beispiele intensiver Selbstbefragung. Andererseits gerät die Intimität der Künstlerin nicht zur Peinlichkeit. Dafür sorgt die professionelle Aktion vor der Kamera. Als ehemalige Frau eines Modefotografen war für sie die Lektüre der einschlägigen Modezeitschriften Pflicht. An deren Bildern schulte sie ihre Bildsprache. So realisiert sich die Selbsterkundung stets in der Art und Weise der Selbstinszenierung. Im fotografischen Abbild verschmelzen angenommene Pose und Ausdruck individueller Erfahrung; die Erfahrung transzendiert die Pose, die sich als eine biegsame Hülle erweist. »Ebenso wichtig ist für sie die Darstellung ihres Körpers in bezug…