Düsseldorf
Too much future
Schenkung Florian Peters-Messer
Kunstpalast Düsseldorf 29.08.2024–05.01.2025
von Jörg Restorff
Vor vier Jahren zeigte der Sammler Florian Peters-Messer im Kunstpalast Düsseldorf schon einmal einen Querschnitt durch seine Kollektion. Empört Euch! Kunst in Zeiten des Zorns, lautete damals das Motto, das die gesellschaftspolitische Stoßrichtung der Sammlung auf den Punkt brachte. Inzwischen stehen die Zeichen des Zeitgeistes noch entschiedener auf Sturm. Wie gerufen kommt deshalb die aktuelle Kunstpalast-Präsentation der Sammlung Peters-Messer, die mit einer großzügigen Schenkung des Viersener Immobilienunternehmers an das Museum einhergeht. Dem Haus ist er seit langem verbunden – bei den Freunden des Düsseldorfer Kunstpalasts agiert Peters-Messer als Schatzmeister. Seinen 60. Geburtstag nahm er nun zum Anlass, andere zu beschenken.
Zelebriert die parallel am Ehrenhof laufende Schau mit Werken von Gerhard Richter gleichsam einen Künstler ohne Eigenschaften, der sich durch stilistische Geschmeidigkeit und Flexibilität in Sachen Motivwahl auszeichnet, so erlebt man im Erdgeschoss, bei Too Much Future, das Kontrastprogramm: zeitgenössische Kunst, die sich positioniert, die anklagt und aneckt, polarisiert und provoziert. Rund 90 Exponate haben die Kuratorinnen Felicity Korn und Linda Peitz zu einer Tour de Force zusammengefügt, die Klimawandel, Flucht, Krieg oder politische Extremisierung ebenso streift wie Gender, Sex und Identität.
Noch wichtiger jedoch ist Florian Peters-Messer der Blick auf „das Individuum mit seinen intimsten Phantasien und Ängsten“. Für l’art pour l’art und visuelle Glasperlenspiele jedenfalls hat er nichts übrig. Er brennt für Künstlerinnen und Künstler, die für eine bessere Welt brennen, die mit ihrer Arbeit „für mehr Gleichheit und Gerechtigkeit kämpfen“. Das Zitat stammt von Thomas Hirschhorn – die Begegnung…