Michael Nungesser
Tony Cragg
»Das Potential der Dinge«
Akademie der Künste, Berlin, 16.9. – 29.10.2006
Wilhelm-Lehmbruck-Museum, Duisburg, 25.2. – 15.4.2007
Nur selten vermag ein zeitgenössischer Bildhauer mit frei oder auf Sockeln stehenden Plastiken zu überraschen, ohne auf moderne Medien, Installationen oder andere grenzüberschreitende Praktiken zurückzugreifen. Tony Cragg ist es mit seiner Ausstellung “Das Potential der Dinge”, die nach der Berliner Akademie der Künste im Lehmbruck Museum in Duisburg zu sehen sein wird, gelungen. Einst war Cragg vor allem mit Assemblagen aus Alltagmaterialien bekannt geworden, die er auf Wand oder Boden gleichmäßig im Rahmen übergeordneter Formen ausbreitete. In den vergangenen 20 Jahren widmete er sich der Erkundung neuer Formen in unterschiedlichen Materialien, angeregt von Zeichnungen und Druckgraphiken im Sinne von “Thinking Models”. Von der Bedeutung seines Metiers ist Cragg überzeugt: “Die Zukunft der Bildhauerei hat gerade erst begonnen. Ihr Potential ist heute größer denn je, und ihre Möglichkeiten beginnen gerade. Ihre Sprache und ihre Formen fangen gerade erst an, sich zu entwickeln. – Die Bildhauerei ist nur eine Methode, mit der großen Welt umzugehen…”
Tony Cragg wurde 1949 in Liverpool geboren, studierte an Gloucestershire College of Art and Design, Wimbledon School of Art und Royal College of Art. Seit 1977 lebt und arbeitet er in Wuppertal. Zuletzt lehrte er an der Universität der Künste in Berlin, ging aber kürzlich an die Kunsthochschule Düsseldorf zurück. Er ist Mitglied der Royal Academy of Arts und der Akademie der Künste in Berlin. Die dortige Ausstellung vermittelte einen Einblick in sein ursprünglich von Minimal Art, Aktions- und…