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Ausstellungen: Bregenz · von Beate Ermacora · S. 449 - 450
Ausstellungen: Bregenz , 1993

Beate Ermacora
Tone Fink

»Sichträtsel und Greifobjekte«
Künstlerhaus Palais Thurn & Taxis, Bregenz, 19.12.92 – 17.1.93

In der bis ins kleinste Detail präzise durchkomponierten Ausstellung in den weitläufigen Räumen des Bregenzer Künstlerhauses wird deutlich, daß Tone Finks Aufmerksamkeit in vielerlei Hinsicht der haptischen Präsenz von Kunst gilt. Einer Qualität des Greifbaren, die er mit zunehmender Strenge und Konzentration untersucht. Die seiner Kunst meist eigene Doppelbödigkeit geht dabei aber nicht verloren. Der Begriff des Körpers als eines lebendigen Organismus und das Phänomen, wie sich dieser nach außen hin konstituiert und behauptet, trotz und mit all seiner Fragilität, seiner Wunden und Narben, ist zentrales Thema der “Sichträtsel und Greifobjekte”. Die Ausstellung ist als ein großer Erlebnisraum konzipiert, der mit allen Sinnen erfahren werden soll. Momente monumental-auratischer Anmutungen können dabei schnell in genüßliches Schmunzeln umschlagen.

Großformatige, abstrakte Bildserien strukturieren ernsthaft die Architektur und verändern den gewohnten Eindruck der Räumlichkeiten. Die ständige Nähe zum Theatralischen, Inszenatorischen und damit zum Augentrug ist ein gezielt eingesetztes, den Besucher animierendes Stilmittel. Dieser soll denn auch nicht in der Betrachtung, die ihn so und so aufs Glatteis führen würde, verharren. Was zählt, ist die eigene, individuelle Erfahrung von Kunst, der hautnahe Kontakt mit ihr. Die Arbeiten sollen berührt, begangen und besessen werden. Die beim ersten Anblick äußerst reduziert erscheinenden Wandbilder mit ihrer meist zurückhaltenden Farbigkeit in den Paletten Weiß, Grau oder in den Tönen hellen Gelb-Brauns bergen reiches Leben. Die Oberflächen sind mit feinen graphischen Kürzeln bedeckt, sind rauh, porös oder aufgerissen. Viel eher Objekt als glattes, illusionistisches Tafelbild, treten verschiedene…



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