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Ausstellungen: Berlin · von Hermann Pfütze · S. 264 - 265
Ausstellungen: Berlin , 2011

Hermann Pfütze
Tomás Saraceno

»CLOUD CITIES«
Hamburger Bahnhof, Berlin, 15.9.2011 – 15.1.2012

In der großen, einstigen Ankunfts- und Abfahrtshalle des Hamburger Bahnhofs geht es diesmal hoch hinaus, bis unters Dach. In diesem „Museum für Gegenwart“ der Staatlichen Museen zu Berlin hat Tomás Saraceno eine Art Raumfahrtbahnhof im Abenteuerspielplatzformat installiert. Kleine, große und riesige, transparente Plastikballons sind mit Seilnetzen in der Halle verspannt. Einige kleine, halb mit Wasser gefüllt, halten die großen Ballons wie Ballastgewichte am Boden, und in die beiden größten können die Besucher über Gangways einsteigen. Sie müssen die Schuhe ausziehen und vor dem Einstieg in die größte, vom Boden zur Decke sich spannende Kugel auch alles ablegen, was aus den Taschen fallen oder die Plastikhaut ritzen könnte. In diesen Ballons herrscht dank warmer Luft leichter Überdruck und man muß durch eine Doppelschleusentür hinein, damit keine Luft entweicht und der Ballon nicht sinkt. Immer nur zwei oder drei können gemeinsam hinein, um auf einer Trampolin-Membran zu landen, die den Ballon in eine untere und eine obere Sphäre teilt. Von unten und außen sieht man, wie die Menschen sich darauf wälzen, herumkugeln und das Gleichgewicht verlieren. Es ist die sinnlich-spielerische Anmutung des Abhebens in eine höhere Sphäre, zwischen fliegen und fallen.

CLOUD CITIES ist die Installation einer „Biosphäre“ als Idee und Modell einer „realisierbaren Utopie“ künftigen urbanen Lebens in „zellenartigen, schwebenden Städten“ und „hängenden Siedlungen“. Tomás Saraceno beruft sich dabei auf Buckminster Fullers geodätische Kuppeln und Frei Ottos biomorphe Leichtbaukonstruktionen nach dem Zug- und Wölbungsspannungsprinzip. Anders als ein Wolkenkuckucksheim sollte sich eine Realutopie…



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