Roland Schappert
Tobias Rehberger
Die „Das-kein-Henne-Ei-Problem“-Wandmalerei
Museum Ludwig Köln, 28.06 – 21.09.2008
Der Schöne Schein trügt diesmal nicht. Er dient der Befragung der Kunst und ihres Anschlusses um jeden Preis: Design, Möbelklassiker, Pop-Attitüden, High and Low, Licht und Schatten, Sammler-Portraits, Schüler-Verhältnisse, Freunde, Stellungnahmen zum Status des Kunstwerkes und Laterna Magica. Alles kein Problem für die große Synthese. Die ist sowohl spaßig als auch intelligent gemacht und selbst wenn der Künstler die Verwechselung seiner eigenen Arbeiten mit Design-Produkten scheuen sollte, so würde dies für die Besucher der Ausstellung und die Eigentümer der Werke ja noch lange kein Problem bedeuten. Schließlich kann jeder Betrachter mit seinen eigenen Vorstellungen von Genres und Zugehörigkeiten jonglieren und die Grenzen und Übergänge individuell ausloten. Da macht es auch nichts aus, wenn das eine oder andere Kunstwerk eher wie eine coole Lampe oder ein schickes Möbelstück aussieht. Handelt es sich also um eine Ausstellung für das fortgeschrittene Kunstverständnis beispielsweise eines mittelständischen Unternehmers?
Nicht nur. Rehbergers Arbeiten überzeugen vor allem durch ein präzise kalkuliertes Konstrukt: Das Schöne und das Modell. Die Qualität seiner Werke resultiert aus der prinzipiell unmöglichen Gleichzeitigkeit, die sich doch kurz einstellen will, wenn der Rezipient das jeweilige Konzept der Arbeiten sowie deren Erscheinung in Einklang bringen möchte. Wie passen die klugen Ideen und Handlungsanweisungen des Künstlers zum Ergebnis der konzeptuell vorprogrammierten, ästhetischen Gestaltung? Gerade eben nicht – könnte man argumentieren und sofort zerfällt das Ganze wieder, der alte Referentensalat und die am jeweiligen Zeitgeist oder lokalen Kolorit orientierte ästhetische Erscheinung.
Auffälliges Beispiel für das hier Skizzierte sind die…