Annelie Pohlen
Tobias Danke Interrior – Thomas Mohren Exterrior
Neuer Aachener Kunstverein, 20.7. – 31.8.2008
Zu den traditionsreichen Aufgaben von Kunstvereinen zählt die Förderung von Künstlern der eigenen Region. Im ebenso traditionsreichen Ringen um überregionale und internationale Anerkennung ist diese Aufgabe leichter gestellt als gelöst.
Dem Neuen Aachener Kunstverein gelingt der Spagat seit Jahren mit erfrischender Gelassenheit. Nach Reihen wie „Die anderen Zehn“ und „Das Örtliche“ hat Melanie Bono 2007 die „EUROVISION“ für die Region reklamiert und Tobias Danke zur 2. Runde geladen und der wiederum den ebenfalls in Aachen lebenden Fotografen Thomas Mohren. Beider Ausbildungsbiografie – bei Danke Maastricht, bei Mohren die TH Aachen/ Abteilung Design – richtet den Blick auf ein in der Euregio nicht zu verachtendes Netzwerk relevanter Kreativitätsschmieden. So streift man mit einem gewissen Schmunzeln zwischen der „Eurovision“ und dem vor allem ökonomisch motivierten Projekt der Euregio, um im NAK schließlich auf ein kooperatives Unternehmen zu treffen, in dem das Spiel mit der Sprache gleich mehrere Fallen zuschnappen lässt.
Es ist eben nicht so, dass man es schlicht mit dr-innen und dr-außen zu tun hat; nein, das dem Interior und Exterior eingeschmuggelte zusätzliches ‚r’ wickelt das inszenierte Sprechen über Kunst gleich um ein Zentrum, dem der Mensch und seine Zivilisation allerhand Höhenflüge und Abstürze verdankt. „Terra“, die Erde eben, bietet – Universum hin oder her – den Raum, in dem der Mensch sein Innen und Außen definiert.
Man kann mit einigem Gewinn das Gemeinschaftsprojekt von „Eurovision“, bei dem Danke den Raum mit einem komplexen ‚Beleuchtungs-Design’ besetzt, zu dem Thomas Mohren…