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Ausstellungen: Hamburg · von Hajo Schiff · S. 254 - 255
Ausstellungen: Hamburg , 2018

TIERE.

Respekt / Harmonie / Unterwerfung
Museum für Kunst und Gewerbe 03.11.2017 – 04.03.2018
von Hajo Schiff

Ist das überhaupt eine Kunstausstellung? Bei aller Pracht der 111 gelisteten Ausstellungsexponate von Steinzeit bis Gegenwart und der zahlreichen zusätzlichen Satelliten in allen Abteilungen des Museums geht es weniger um genuin künstlerische Fragestellungen. Es geht – der ungewöhnlich einfache Titel sagt es klar – um Tiere. Die Bilder und Bücher, die Figuren und Filme sind vor allem ein Mittel der Reflexion. Also doch Kunst, ist der vergegenständlichte Gedanke doch einer ihrer Wesenskerne. Und was für wunderbare Arbeiten sind dabei! „Affen als Kunstrichter“ ist schon allein ein Bild, das magisch anzieht. Der Maler Gabriel von Max (1840 – 1915) zeigt 13 Affen um ein per Etikett mit dem hohen Wert von 100.000 Goldmark ausgewiesenes, schwer goldgerahmtes, aber in Seitenansicht nicht erkennbares Bild versammelt. Der Realismus seiner Darstellung (Was die Affen angeht, nicht deren unterschiedlich zu deutendes Urteil) ist auch darauf zurückzuführen, dass der Münchener Künstler zeitweilig mit einer Affengruppe in seinem Haus zusammenlebte und sie immer wieder studierte und darstellte – so auch beim Betrachten eines Skeletts, was über die traditionelle Allegorik hinaus die Frage nach der Fähigkeit zur Selbsterkenntnis bei den nächsten tierischen Verwandten des Menschen ins Bild bringt.

Seit ihren allerersten Kunstäußerungen versucht die Menschheit, das Wesen der Tiere zu erfassen. Das zeigen hier so verschiedene Exponate wie ein 14tausend Jahre altes Bernsteinfigürchen eines Elchs oder japanische Netsuke, die ägyptischen Katzengöttin Bastet oder ein Rollbild mit eintausend Ratten, ein kleines Bronzeschaf von 1949…


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