Jens Rönnau
Tiefseewelten
»Zeitgenössische Skulptur und Videokunst«
Museum Kunst der Westküste, Alkersum, 2.3.2014 – 11.1.2015
Seit das Museum Kunst an der Westküste 2009 angetreten ist, die auf die Region der Küste und des Meeres bezogene Kunst zu sammeln und zu zeigen, widmet es sich hauptsächlich der klassischen Moderne, den Gemälden und Grafiken des 19. und 20. Jahrhunderts. Doch gezielt werden regelmäßig auch einzelne Ausstellungen der Gegenwartskunst gewidmet. Schon zur Einweihung des Museums auf der Insel Föhr überzeugte dort in einem 30 Meter langen Verbindungskorridor mit Ausstellungskojen die Lichtinstallation „Light Bridge“ von Mischa Kuball, die man wie einen blauem Wasserfluss durchschreiten konnte. Eben dieser Raum ist jetzt fünf jungen künstlerischen Positionen gewidmet, die sich auf das Thema Tiefsee beziehen.
Allgemein verbinden sich mit der Vorstellung von Tiefsee Gefühl e der Fremde, des Unbehagens, des Mysteriösen und Geheimnisvollen. Die Angst des Menschen vor dem Ungewissen, vor dem schwarzen Abgrund und vor den sagen- und mythenumrankten Gewässern und Lebewesen wird von fünf Künstlern auf sehr einfühlsame, poetische und teils abenteuerliche Weise visualisiert.
Das breite Feld der menschlichen Existenz wird durch den schwedischen Künstler Lars Siltberg ausgelotet, dessen zwei Tänzer sich dem freien Willen beugen und das Überleben unter Wasser thematisieren. In seiner Videoarbeit „Couple Dock“ zeigt er eine existentiell fordernde und bedrohliche Situation eines anonym bleibenden Paares: Beide Menschen treiben scheinbar schwerelos unter Wasser. Ihre Füße scheinen in zwei transparenten, mit weißen Bällen gefüllten Kugeln festzustecken. Sie haben die Aufgabe, einen mit Sauerstoff betankten weißen Ball nicht zu verlieren. Ohne dass dies Emotionalität auszulösen vermag, berühren…