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Ausstellungen: Berlin · S. 267 - 267
Ausstellungen: Berlin , 1988

Thomas Wulffen
Thomas Wörgötter

Galerie Bodo Niemann, 25.2. – 12.3.1988

Was bestimmt eine Ausstellung? Ein Raum, der dafür vorgesehen ist oder durch die darin gezeigten Arbeiten sich dazu definiert. Die den Raum bestimmenden Arbeiten sollten Kunstwerke sein. Der Raum selber aber kann ebenso zum Definiens der Arbeiten werden. Objekte in einer Galerie können von daher zu Kunstwerken werden. Zwischen Raum und Arbeit entsteht eine gegenseitig definierende Interdependenz, die hier nur grob nachgezeichnet wurde. Die Überlegungen könnten die Grundlage für die Ausstellung von Thomas Wörgötter in der Galerie Niemann gebildet haben. Die Galerie Niemann in der Knesebeckstraße besteht aus zwei Räumen. Der erste Raum ist sozusagen der Eingangsraum, und er wird beherrscht von einer großen Fensterfläche. In seiner ganzen Dimension ist dieser Ausstellungsraum von der Außenseite zur Einsicht offen. Der daran anschließende Raum wird nur von zwei kleineren Fenstern erhellt. Er ist intimer als der erstere. Thomas Wörgötter hat auf besondere Weise auf die gegebene Raumsituation in seiner Ausstellung reagiert. Zum einen verweigert er sich auf den ersten Blick den üblichen Offenbarungen durch die Galeriefenster. Wer in dieser Ausstellung von solcher oberflächlichen Kenntnisnahme ausgehen wollte, war schnell enttäuscht, denn zu sehen war aus diesem Blickwinkel zu wenig, um Aufmerksamkeit zu erlangen. Der Künstler hatte in dem ersten Raum, langgestreckt und nur unterbrochen durch einen kaum merkbaren Wanddurchbruch, kurz unterhalb der Decke einen Fries von Zeichnungen angebracht. Der Fries zog sich über den ganzen Raum hinweg und bestimmte dessen Wahrnehmung in eigentümlicher Weise. Das schwarz-weiße Band begrenzte den Raum nach oben hin und veränderte…


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