Thomas Struth, Tata Ronkholz
“Der Rat der Stadt Düsseldorf faßte am 8.7.1976 den Beschluß, ein 19 ha großes Gelände des Düsseldorfer Haupthafens in zwei Phasen freizustellen”.*
Es handelt sich hierbei um den nördlichsten Teil des Rheinhafens, der unmittelbar mit der Stadt verknüpft ist. Durch diese zentrale Lage prägt er sowohl die Struktur der angrenzenden Stadtteile, als auch das Bild der Stadt Düsseldorf allgemein.
Die Getreidespeicher und Lagerhallen in diesem Gebiet sind die einzigen noch erhaltenen Beispiele der Industriearchitektur des frühen 20. Jahrhunderts in Düsseldorf. Der Abriß der Gebäude findet ab Frühjahr 1981 statt. “Ein wesentliches Kriterium für die städtebauliche Zielsetzung ist die Verknüpfung des Hafengebietes (Berger- und Zollhafen) als Frei- und Erholungsraum mit dem Stadtgebiet Unterbilk”, sowie die “Schaffung eines Frei- und Erholungsraumes am Rhein als Fortführung und Ergänzung der Rheinuferpromenade und des nördlichen Rheinparks”.
Zur Zeit wird auf diesem Gelände bereits der Fernmeldeturm der Post gebaut, der neue Landtag wird hier seinen Standort haben, ein Hafenbecken soll als Yachthafen genutzt werden, es sind Grünanlagen geplant, die Stadt Düsseldorf erhält einen “Rheinpark Unterbilk”.
Diese “Aufwertung” für den Stadtteil Unterbilk führt unserer Meinung nach zwangsläufig zur Zerstörung seiner gewachsenen Struktur.
Aus gegebenem Anlaß entstand also Anfang 1979 der Plan, eine ausführliche fotografische Dokumentation des betroffenen Hafengebiets anzulegen.
Unsere Arbeit ist einerseits eine Dokumentation über die Architektur des Düsseldorfer Hafens; darüber hinaus möchten wir aber auch auf ein Beispiel städtebaulicher Veränderung, ihrer Vorbereitung und Folgen, hinweisen.
*aus dem offiziellen Text der Stadt zu: Sanierung Düsseldorf, Bereich Berger Hafen/ Zollhafen. Neuordnungskonzept für die erste Freistellungsphase. Veröffentlicht 1978.
Biografische Notizen zu den Fotografen.
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