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Ausstellungen: Krefeld · von Uta M. Reindl · S. 354 - 355
Ausstellungen: Krefeld , 2000

Uta M. Reindl
Thomas Ruff – l.m.v.d.r.

Hannelore Reuen –
Alte Hausschlampe

Haus Lange und Haus Esters, Krefeld, bis 17.9.2000 bzw. bis Mai 2001

Für manche Bauhaus-Liebhaber gab es in Nordrhein-Westfalen Anlass zur Freude: Die Ausstellungshäuser Lange und Esters in Krefeld, die beiden von Mies van der Rohe errichteten Villen, sind nach dreijähriger Restaurierung wieder der Öffentlichkeit zugängig. Das seit 1955 für Schauen mit Bildender Kunst genutzte Bauhaus-Ensemble dürfte wohl zu den schönsten Orten Nordrhein-Westfalens zählen. Zum Auftakt der neuen Saison präsentierten zwei Künstler aus der Region ihre Arbeiten, deren Bezüge zu den Baudenkmälern in völlig verschiedene Richtungen gehen – als spiegelten sie die gestalterischen Gegensätze zwischen Offenheit und Geschlossenheit, wie sie die Architektur Mies van der Rohe prägt. Der Einfachheit des Miesschen Gestus entspricht durchaus die Werkserie von Thomas Ruff (geb. 1958), zumal die mit den Initialen des in Aachen geborenen Architekten “m.v.d.r.” überschriebene Fotoserie Ruffs von den 1929/30 erbauten Krefelder Villen handeln sowie vom Privathaus Tugendhat im tschechischen Brünn und dem 1929 auf der Weltausstellung das Deutsche Reich repräsentierenden Pavillon in Barcelona. Sie zeigen die Interieurs und Fassaden all dieser Bauten, die Mies van der Rohe zur gleichen Zeit realisierte. In den großformatige Farbaufnahmen des Haus Tugendhat etwa akzentuiert Ruff die strenge und zugleich freie Rhythmisierung von Öffnung und Geschlossenheit an der Fassade. Oder Einblicke in das Innere des Barcelona Pavillons legen den zentralen Kunstgriff der Architektur Mies van der Rohes frei, durch Säulen auf kreuzförmigem Grundriss als Trägerkonstruktion die Wandflächen unabhängig werden zu lassen und den Raum nach außen durch…


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