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Ausstellungen: Münster · von Renate Puvogel · S. 294 - 295
Ausstellungen: Münster , 2011

Renate Puvogel
Thomas Ruff

»Stellar Landscapes«
Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte, Münster, 25.9.2011 – 8.1.2012

Der Fotokünstler Thomas Ruff hat bis heute in mehr als zwei Dutzend Serien der verschiedensten Sujets das Medium Fotografie auf dessen Kapazitäten und Grenzen hin untersucht. Hier nun sind vier neuere Serien versammelt, die anhand verwandter Themen wie Sternenhimmel, Planeten und Raumfahrt „Voraussetzungen und Bedingungen von Bildern im Kontext von klassischer Fotografie, Wissenschaft und Malerei“ erforschen. Sie tun dies mit unterschiedlichen, dem jeweiligen Sujet angemessenen medialen Methoden. Ruffs seit seiner Jugend gehegte Interessen für Astronomie und Fotografie begegnen sich hier zu einem erkenntnisschaffenden Dialog.

Allein schon die Thematik, den kosmischen Raum fotografisch einzufangen, erfordert, eigene Aufnahmen durch vorgefundenes Bildmaterial zu ersetzen. Daher basieren alle Serien auf aus dem Internet heruntergeladenem, frei verfügbarem Fotomaterial. Eindrucksvoll präsentiert werden vier große Serien: „Sterne“ (1989-1992), „zycles“ (2007), „cassini“ (2008/2009) und „ma.r.s.“ (2010), ergänzt um kleine schwarzweiße Prints nach Zeitungsfotos von Monden, Raketen, Satelliten und Erdfeldern von 1990/91. Wie in Ruffs eigener Regie ein ‚Raketenstart’ aussehen kann, zeigt ein großes Hochformat der Serie „jpeg“ in einer speziellen Technik, in der ein malerisches Bild aus unendlichen quadratischen Farbflächen entsteht. Insgesamt kann die klug gehängte Ausstellung wie keine zuvor das erkenntnistheoretische Potential von Ruffs fotografischen Operationen darlegen. Ihre Spannung gewinnt sie daraus, dass der Besucher mit unterschiedlichen, sich ergänzenden künstlerischen sowie wissenschaftlichen Fragen konfrontiert wird.

Zunächst beeindrucken die großen Hochformate der bekannten Serie „Sterne“ durch ein Meer von weißen Pünktchen, Nebeln und Schwaden auf schwarzem Grund, und dies ohne Mittelpunkt Unendlichkeit imaginierend. Die analogen Fotos sind…



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