Jutta Schenk-Sorge
Thomas Huber
»Wir zeigen: DAS PROBLEM«
Galerie Gebauer, Berlin, 3.10. – 7.11.1998
Ich gehe und komme nicht mehr zurück”, sagte sie. “Du gehst mir auf die Nerven. “Solche Sätze bietet Thomas Hubers neue Wandmalerei. Die Einladungskarte hatte bereits angekündigt: “Wir zeigen: Das Problem. Ein Ehedrama. Als Personen treten auf: Figur und Grund”. Dem wandfüllenden Textbild mit der Geschichte, wie “Figur” “Grund” endgültig verlassen will, sind einige der neuen Computerdrucke mit imaginären Stadtlandschaften und Architekturen zugeordnet. Sie setzen die “Aufführung” fort, wie der Künstler seine Bildpräsentation nennt, und zeigen vor allem Ansichten und Innenräume eines imaginären Theatergebäudes. Schon während seiner Studienzeit entwickelte Huber eine performanceartige Einführung für seine Arbeiten. Dabei stellt er ein Bezugssytem her zwischen seinen Bildern, dem Ausstellungsraum und dem Sprachraum von Texten und Reden. Mit dieser Form der Präsentation will er das einzelne Werk, stellvertretend für die künstlerische Tätigkeit als solche, aus der Isolation befreien. Das Denken in räumlichen Konzepten, die der formale Ausdruck für geistige Beziehungen sind, ist das Zentrale in Hubers sehr reflektiertem Werk. Er bindet seine Bilder in umfassendere Zusammenhänge ein und sucht die Position künstlerischen Schaffens in der heutigen Gesellschaft zu klären. So überschaubar diese Galerieausstellung mit den neuen Computerdrucken ist, so klar reflektiert sie doch Hubers Intentionen, die auf konstanten Prämissen aufbauen. Architektur und Stadt sind die wesentlichen Motive. Als Ausgangs- und Mittelpunkt der Stadt gilt ihm das Theater. Doch Stadt und Theater fließen in eins, denn Plätze und Gebäude bieten das Szenario, den tragenden Hintergrund, für den Auftritt der Protagonisten. Bilder stellen…