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Ausstellungen: New York · von Doris von Drathen · S. 389 - 390
Ausstellungen: New York , 2005

Doris von Drathen
Thomas Demand

The Museum of Modern Art, 4.3. – 30.5.2005

Vierzig Jahre hat es gedauert, bis man entdeckte, dass der Nachrichtenfilm vom ersten Menschen auf dem Mond in Hollywood gedreht worden war. Noch immer sind große Skandale wie Kennedys Ermordung nicht ganz aufgedeckt. Wie lange wird es dauern, bis wir die “Wahrheit” über den 11. September und den Krieg gegen den Irak erfahren?

Kaum je zuvor war die Scheinwelt der Demokratie ein so brennendes Thema in Amerika wie gerade jetzt. In diesem Kontext war die Ausstellung von Thomas Demand ein großer Publikumserfolg. Betrachtet man lediglich seinen Arbeitsprozess, nämlich aus Papier und Karton zusammengeklebte Innenraum-Modelle so zu photographieren, dass sie auf den allerersten Blick real erscheinen, dann ist darin keine große Innovation zu erkennen. Im Gegenteil, manche Arbeiten sind zum Verwechseln denen von James Casebere ähnlich, der seit den 70er Jahren mit immer größerer Virtuosität Papiermodelle so photographiert, dass eine ganze Welt von unheimlichen Tunneln, Gefängnissen, märchenhaften Palästen, unwägbarer Architektur entsteht. Aber: Die Machart sagt noch wenig über die Bildwelt. Der Ansatz der beiden Künstler ist verschieden. Als Casebere vor der mediatisierten Ära mit seiner Arbeit begann, sah unsere Lebenswelt grundsätzlich anders aus als heute. Unser Bewusstsein dafür, dass wir in einer ausgehöhlten Realität leben, ist gewachsen. Die Arbeit von Thomas Demand antwortet genau auf dieses Bedürfnis unserer Zeit, dass jemand die Kulissen, mit denen wir es tagtäglich zu tun haben, entlarvt.

Wer durch die Ausstellung geht, wird zunächst gepackt von Raumansichten, die menschenleer sind. So präzis gebaut und farblich nuanciert ist…


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von Doris von Drathen

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