Düren
Thomas Arnolds
Duktusinduziert
Leopold-Hoesch-Museum 09.12.2018 – 10.03.2019
von Sabine Elsa Müller
Ganz erstaunlich, wie die Grundthemen der Malerei hier neu verhandelt werden. Nehmen wir die Farbe: Erst spaltet Thomas Arnolds die Farbe auf in Rot, Gelb und Blau und malt die sogenannten „Küchenbilder“, mit denen er in der Bonner Ausstellung „Der Westen leuchtet“ 2010 bekannt wurde, dann wieder entscheidet er sich für die Farbe Weiß, die potentiell alle Farben enthält, und die als monochrome Weiß-in-Weiß-Malerei fast schattenlos die Fläche bedeckt. Bekanntlich wurde mit solchen Farbreduktionen die Malerei in der Moderne an ihre Grenzen gebracht. Aber wie lassen sich daraus heute noch Funken schlagen?
Dass Arnolds ganz analytisch vorgeht, legen schon die höchst unterschiedlichen Bildgruppen nahe, in denen er seine Fragestellungen in umfangreichen Zyklen durchdekliniert. Er widmet den sich selbst gestellten Aufgaben eine gründliche, ein- bis zweijährige Durcharbeitung und bringt dabei zweierlei zu Tage: enigmatisch in sich geschlossene, material und malereibetonte, handwerklich anspruchsvolle, dinghafte Bilder, in denen die Kunstgeschichte die Grundierung liefert. Kein Eklektizismus, sondern eine eigenwillige Form von Durchdringung der Geschichte und Stile, die ein neues Sehen ermöglicht. Arnolds, der vor seinem Malereistudium bei Walter Dahn eine Ausbildung als Steinmetz und Steinbildhauer absolvierte und als Kirchenrestaurator tätig war, findet in einem Interview eine sofort einleuchtete Analogie, wenn er seine Bilder mit einer gebauten Konstruktion vergleicht, „So, wie man auch ein Werkstück in und aus dem Stein erarbeitet.“ (Interview mit Heide Häusler, Kat. Kunstverein Reutlingen, 2015).
Als Schnittstelle zwischen den Bildformen fungiert der Duktus, die malerische Handschrift. „Duktusinduziert“ lautet denn auch der lakonische Ausstellungstitel, der…