THEORETIKERGIBT ES GENUG
Hans-Jürgen Hafner: Gespräch mit Manfred Rothenberger, Direktor des Instituts für moderne Kunst Nürnberg e. V.
In Nürnbergs (kunst-)institutioneller Landschaft nimmt das Institut für moderne Kunst eine besondere Stellung ein. Aus mehreren Gründen. 1967 vom damaligen Leiter der Kunsthalle Dietrich Mahlow gegründet, ist das ‘Institut’ als Informationszentrum für zeitgenössische Kunst konzipiert: bietet von Ausstellungskatalogen und Monografien bis hin zum Presseausschnitt verschiedenste Archivalien zur Kunst nach 1945. Weitere Aktivitäten des Instituts umfassen regelmäßige Ausstellungen zeitgenössischer Kunst, erst in der SchmidtBank-Galerie (158 Ausstellungen zwischen 1972 und 2002), seit zwei Jahren im Studio des Kunst- und Kulturhauses Zumikon. Dazu kommen diverse Großprojekte. Zuletzt hat sich der eng mit dem Institut verbundene Verlag für moderne Kunst weit über die Region hinaus mit einer breiten Programmpalette etabliert.
Obwohl das Institut vor allem in Kombination mit dem Verlag eine ganze Reihe von Schnittstellen im Produktions- und Vermittlungssystem Kunst besetzt hält, tritt es in der Öffentlichkeit nur sehr diskret in Erscheinung. Grund genug, Manfred Rothenberger, den Direktor des Instituts für moderne Kunst und Programmberater des Verlags für moderne Kunst zu Selbstverständnis und Funktionen des Instituts zu befragen.
Hans-Jürgen Hafner: Könntest du bitte aus deiner Sicht zusammenfassen, was man als Uneingeweihter über das Institut bzw. den Verlag für moderne Kunst wissen kann oder sollte.
Manfred Rothenberger: Da sollte man klar unterscheiden. Der Verlag hat sich in den letzten Jahren überregional etabliert und orientiert sich zunehmend international, wenn du an unseren Topseller, das Buch mit Yoshitomo Nara, aber auch an unsere Publikationen z.B. zu Robert Gober oder Julian Opie denkst. Unsere…