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Ausstellungen: Naoshima · von Reinhard Ermen · S. 410 - 412
Ausstellungen: Naoshima , 2001

REINHARD ERMEN

THE STANDARD &
ART HOUSE PROJECTS 1 – 3

Naoshima Contemporary Art Museum, 4.9. – 16.12.2001

In einer der reizvollsten Gegenden Japans, in der Inlandsee, also der Meerenge zwischen Shikoku und Honshu liegt die Insel Naoshima: 8,12 km, 3700 Einwohner. Ab 1985 wuchs hier die Idee, ein Zentrum für zeitgenössische Kunst zu errichten, inauguriert und finanziert von einem wohlhabenden Verlagskonzern, der Fukutake Publishing (heute “Benesse Corporation”). Deutlichstes Zeichen des “Cultural Village” im Süden der Insel sollte ein Museumsbau des Architekten Tadao Ando werden. Um die anziehende Insellandschaft mit einem neuen Kunstgedanken zu erfüllen, eröffnete noch vor Fertigstellung des Haupthauses eine Art Camp aus wetterfesten, mongolischen Hirtenzelten seine Pforten; denn: Gastlichkeit für Kunst, Künstler und Besucher nicht nur in der gegebenen Natur, sondern auch in der gewachsenen (kulturellen) Umgebung ist eine Art Grundgedanke des Projekts. Dementsprechend hat Ando sein Museum in das von der Küste aufsteigende Land eingefügt als sei es schon immer da gewesen. Das Haus selbst formuliert sich als ein anschmiegsamer Dialog von Oval und Kubus, von Naturstein und Beton, vorgelegt in zwei Teilen, denn ein drei Jahre später hinzugefügter Annex, der vom Hauptgebäude mit einer Art Zahnradbahn zu erreichen ist, wurde wie eine architektonische Krönung auf den Hügel gesetzt. Dieses “Benesse House”, dessen erster Bauabschnitt im Juli 1992 eröffnet wurde, ist mit seinen weitausschwingenden Rundungen, Rampen und Landschaftsausblicken, seinen angelegentlichen Umarmungen von Licht und Raum nicht ganz leicht zu bespielen. Einzig angemessen ist hier die Fokussierung auf Einzelwerke und Gruppen, und das wird im ‘Naoshima Contemporary Art Museum’…

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