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Ausstellungen: München · von Michael Hauffen · S. 429 - 431
Ausstellungen: München , 2001

Michael Hauffen
The Short Century

Unabhängigkeits- und Befreiungsbewegungen in Afrika 1945-94
Museum Villa Stuck, München, 15.2. – 22.4.2001

Der Titel des Ausstellungsprojektes, das unter der Leitung von Okwui Enwezor durchgeführt wurde, deutet es schon an: Es geht um die Zusammenfassung einer Vielzahl politischer und kultureller Prozesse, die unter großem existentiellen Druck in Gang gekommen sind. Dieser Druck resultiert in erster Linie aus der brutalen Logik des Kolonialismus, der dem Faschismus in nichts nachstehen dürfte und im übrigen, mehr oder weniger ausgeprägt, bis heute anhält. Aber es ist nicht diese Gewalt allein, die den afrikanischen Kontinent prägt, sondern mindestens ebenso sehr die teilweise erfolgreichen Kämpfe um die Wiedergewinnung eines Lebensraumes durch seine ursprünglichen BewohnerInnen. In diesem Geschehen spielt “Kultur” eine zentrale Rolle, und es ist daher keine Frage, dass die Aufarbeitung der politischen Ereignisse und der kulturellen Ausdrucksformen, auf die sie sich stützen konnten, beziehungsweise die sie hinterlassen haben, von Interesse für die Zukunft Afrikas ist. Aber auch eine globale Weltgesellschaft, die die Option eines friedlichen und freiheitlichen Zusammenlebens noch nicht aufgegeben hat, kommt an einer solchen Auseinandersetzung schwerlich vorbei.

Allerdings beginnen die Probleme nicht erst dort in Afrika, sondern bereits bei den Vorstellungen und kulturellen Rastern, mit denen wir hier unsere Eindrücke vom “Schwarzen Kontinent” sortieren, und bei den Begriffen, mit denen wir sie beschreiben. Daraus resultieren Unsicherheiten, die man auf verschiedene Arten ausräumen kann. Eine davon wäre die Verklärung der anderen Kultur in Form jener Exotismen, die vom Sammeln afrikanischer Antiquitäten bis zum touristischen Fotografenblick reichen. Dialog und Konfrontation mit der Gegenwart…



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